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Die "Big Five" stehen für die fünf afrikanischen Tiere, die als begehrteste Jagdtrophäen gelten. Doch was, wenn die Jagd auf Menschen dazu kommt? Die niederländische Schriftstellerin Gaea Schoeters spielt in ihrem Roman "Trophäe" ein Gedankenexperiment durch.

Der weiße US-Amerikaner Hunter White – er heißt wirklich so – lässt sehr viel Geld für Jagdlizenzen in Afrika springen. Er selbst sieht sich als eine Art Entwicklungshelfer. Dass er denkt und handelt wie einst die Kolonialherren, ist ihm nicht bewusst. Oder egal.

Die Jagd als Identität

Hunter ist steinreich und ein begeisterter Jäger. Endlich bietet ihm sein Freund und Geschäftspartner Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an. Hunter reist nach Afrika. Doch sein Projekt, die "Big Five" vollzumachen, wird von Wilderern durchkreuzt. Die "Big Five", das sind Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard.

Da fragt ihn Van Heeren, ob er schon einmal von den "Big Six" gehört habe. Van Heeren bietet ihm eine ganz besondere Jagd an: die Jagd auf einen Menschen.

"Der Roman 'Trophäe' ist krass. Krass, wenn man Kapitel für Kapitel verschlingt und nicht glauben will, was da steht."
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Buchrezensentin

Hunter ist ein Jäger. Einer der besten der Welt, wenn man auf seine Trophäenbilanz blickt. Sein Vater gab ihm den Namen Hunter, und sein Großvater hat ihm alles übers Jagen beigebracht. Er hat Giraffen und Löwen erbeutet. Er kommt nach Afrika, um zu jagen. Und Van Heeren weiß das.

Die Schriftstellerin Gaea Schoeters auf der Buchmesse in Leipzig (21.03.2024)
© IMAGO I Manfred Segerer
Die Schriftstellerin Gaea Schoeters ist bekannt für ihren kreativen Umgang mit Sprache.

"Trophäe" erzählt vom Jagen in Afrika. Ein krasser Roman, findet unserer Buchrezensentin Lydia Herms. Krass, wenn man anderen davon erzählen möchte, aber merkt, wie man dabei Gefahr läuft, sich zu verheddern. Krass, wenn man Zusammenhänge recherchiert. Und krass, wenn man sie erkennt und begreift.

Das Buch
"Trophäe" von Gaea Schoeters, übersetzt aus dem Niederländischen von Lisa Mensing, Zsolnay (Hanser), 253 Seiten, Hardcover: 24 Euro, eBook: 17,99 Euro, Hörbuch gibt es auch, gelesen von Johann von Bülow; Erscheinungstermin: 19.02.2024.

Die Autorin

Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. 2012 hat sie den Großen Preis "Jan Wauters" für ihren kreativen Umgang mit Sprache gewonnen. Für "Trophäe" wurde sie mit dem Literaturpreis "Sabam for Culture" ausgezeichnet. Der Roman wurde von der niederländischen Presse sehr positiv besprochen.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment…
…wenn du beim Wort "Afrika" zuerst an "Safari" denkst
vom 29. September 2024
Autorin: 
Lydia Herms, Deutschlandfunk-Nova-Buchrezensentin