In "Rote Augen" erzählt die Schriftstellerin Myriam Leroy wie das Leben einer Frau durch Hasskommentare mehr und mehr zerstört wird – von einem Mann. Sie unternimmt alles, um den Mann zu stoppen. Wird ihr das gelingen?
In dem autofiktionalen Roman "Rote Augen" der belgischen Journalistin und Schriftstellerin Myriam Leroy macht eine namenlose Radio-Kolumnistin das durch, was auch Myriam Leroy selbst erleben musste.
In dem Roman heißt der Mann Deniz. Er schreibt der Frau Direktnachrichten via Facebook. Anfangs ist alles harmlos. Er gibt sich als Fan ihrer Arbeit aus und interessiert sich für sie. Doch dann kippt der Ton in den Nachrichten. Sie werden hasserfüllt. Und diesen Hass macht er öffentlich – über viele Jahre.
"Er will, dass sie weiß, wie mächtig er ist. Dass er weiß, wo sie arbeitet, wo sie wohnt. Dass er sie zerstören kann, wenn er sie nicht haben kann."
Sie reagiert, wie wohl viele von uns es tun würden: Zuerst schreibt sie höfliche, später drohende Nachrichten, spricht mit Freund*innen, mit ihrem Partner und ihrer Familien darüber, macht Screenshots, geht zur Polizei, kontaktiert Anwält*innen.
Aber was, wenn das nichts bringt? Wenn er einfach so weitermachen darf? Du schreibst ein Buch über ihn.
Das Buch: "Rote Augen" von Myriam Leroy (Original: "Les yeux rouges", 2019), aus dem Französischen übersetzt von Daniela Högerle, erschienen bei Edition Nautilus, 176 Seiten, 22 Euro, E-Book: 17,99 Euro, Hörbuch gibt es auch (gelesen von Melika Foroutan); ET: 04.09.2023