"QualityLand" heißt der neue Roman des Liedermachers und Bühnenpoeten Marc-Uwe Kling. Maschinen regieren die Welt, in der der Protagonist Peter Arbeitsloser lebt.
Peter Arbeitsloser lebt in QualityLand. Die kilometerlangen AGB dieser dystopischen Gesellschaft verlangen, dass bereits bei der Geburt die potenziell nützlichen Kinder von den potenziell nutzlosen unterschieden werden.
Unter welchen Umständen die Kinder zur Welt kommen, wie ihre geistigen Fähigkeiten und Talente ausgeprägt sind, interessiert nicht. Der Sohn eines Vorstands genießt von Geburt an mehr Ansehen als der Sohn eines Arbeitslosen.
Sprechende Drohnen, die dir ungefragt Bier schicken, Labore, in denen künstliches Fleisch gezüchtet wird, Babysitterroboter, die den Kindern Werbeclips für Spielzeug zeigen, wenn kein Erwachsener in der Nähe ist und kleine Ohrwürmer, die in deinen Gehörgang kriechen und dich mit deinem sprechenden, persönlichen digitalen Assistenten verbinden.
Peter Arbeitsloser hat seinen persönlichen digitalen Assistenten 'Niemand' genannt. Denn 'Niemand' hilft ihm, 'Niemand' hört ihm zu und 'Niemand' trifft für ihn Entscheidungen.
'Niemand' kennt Peters dunkles Geheimnis
Sein digitaler Assistent 'Niemand' kennt als Einziger Peters kleines Geheimnis im Keller. Er führt einen Schrotthandel mit Schrottpresse. Da es in QualityLand verboten ist, Dinge zu reparieren, stehen immer wieder mal ausrangierte Roboter in seinem Laden.
Eines Tages sucht ihn eine sehr gut gebaute Androidin auf. Sie stellt sich als Kalliope 7.3 vor. Sie ist die weltbekannte E-Poetin, die Verfasserin des erfolgreichen historischen Romans 'Die Praktikantin und der Präsident'. Weil Kalliope 7.3 aber lieber Sience-Fiction schreibt, was leider niemand lesen will, möchte sie ihrem Dasein ein Ende setzen lassen.
Menschliches ist fehl am Platz
Statt Kalliope 7.3 zu entsorgen, fährt er sie lieber mit einem Fahrstuhl in seinen Keller, zu den anderen: zu einer Drohne mit Flugangst, einem Sex-Roboter mit Liebeskummer und einem Tablet mit Größenwahn. Peter hat sie alle gerettet, ein gutes Dutzend fehlerhafte Maschinen. Sie bieten ihm Gesellschaft.
Maschinen machen Fehler
Peter könnte einfach so weitermachen, Roboter retten, mit 'Niemand' reden und sich nutzlos fühlen, aber sein Leben wird sich bald schlagartig ändern. Er wird in den Krieg ziehen und sich gegen das System auflehnen, denn ihm wurde etwas geschickt, was er definitiv nicht haben will, und somit auch niemals bestellt hätte: Eine Drohne bringt ihm einen rosafarbenen delfinförmigen Vibrator.
Das ist für Peter der Beweis: Die Algorithmen von "TheShop" irren sich. Das bedeutet auch: Maschinen machen Fehler. Jetzt muss er nur noch der Rest der Bevölkerung von QualityLand davon überzeugen.