In "Nur einmal" erzählt die Schriftstellerin Kathleen Collins aus ihrer Perspektive als schwarze Frauenrechtlerin in den USA der 1960er Jahre. Ihre Texte, in denen sich ihr Kampf um Respekt und Liebe widerspiegelt, lagen lange unveröffentlicht in einer Truhe.
Zehn Seiten lang ist Kathleen Collins’ Erzählung "Innen", eine von vielen weiteren Storys aus dem Erzählband. "Innen" handelt von einer Frau, die den Verlust einer Liebe begreifen und verarbeiten will.
Sie hat eine Hütte in der Einöde gemietet, ist stundenlang durch einen Wald spaziert, hat Geige geübt und Tee gekocht. Sie ist auf der Brooklyn Bridge mit der untergehenden Sonne im Fluss versunken – und beim Lesen von Autobiografien anderer Menschen wieder aufgetaucht, beschreibt unsere Deutschlandfunk-Nova-Rezensentin Lydia Herms: "Kathleen Collins brauchte nur zehn Seiten, um all das erlebbar zu machen."
"Und obwohl die Schriftstellerin so persönlich in ihren Texten wird, so universell sind die Gefühle, die die Worte in uns allen auslösen können."
Kathleen Collins starb 1988 mit nur 46 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Sie hinterließ ihrer Tochter Nina eine alte Truhe voller unveröffentlichter Drehbücher, Theaterstücke, Briefe, Tagebücher – und Kurzgeschichten. Die Truhe ist mit der Tochter ein paarmal umgezogen. Erst viele Jahre später hat sie sie geöffnet. 27 Jahre nach Kathleen Collins' Tod feierte "Losing Ground", ihr filmisches Meisterwerk, 2015 eine umjubelte Premiere in New York. Ein Jahr später erschienen ihre Storys in den USA.
Diskriminiert als schwarze Künstlerin und Frauenrechtlerin
Kathleen Collins schrieb ihre Texte in den 1960er und 1970er Jahren. Es war eine schwere Zeit damals - markiert von Rosa Parks’ Verhaftung im Jahr 1955 und der Ermordung von Martin Luther King im Jahr 1968. Schwer, weil die Literaturwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin schwarz war. Der Kampf um Anerkennung, Respekt und um Liebe spiegelt sich in ihren Erzählungen wider, sagt Lydia.
Das Buch:
"Nur einmal" von Kathleen Collins, aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsche übersetzt von Brigitte Jakobeit und Volker Oldenburg, erschienen bei Kampa, 188 Seiten, gebundene Ausgabe 20 Euro, digitale Ausgabe (E-Book) 11,99 Euro; Taschenbuch: 12 Euro; ET: 04.10.2018.