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Zwei Tagebücher ziehen einen alternden Diplomaten tief in eine geheimnisvolle Mongolei mit zwielichtigen Führern und einer blutrünstigen Gottheit hinein. Bernardo Carvalhos Roman "Mongólia" ist das perfekte Buch für den Moment, in dem du alte Tagebücher durchblätterst.

Im Auftrag einer Zeitung reist ein brasilianischer Fotograf in die Mongolei und soll eine Reportage über Nomaden, Tempel und Ruinen machen. Nachdem er seinen Auftrag erledigt hat, will er abreisen, doch er kann wichtige Papiere nicht vorlegen. Bis er die Papiere wieder beschafft hat, will er noch ein paar Reisetage einlegen und fährt ins Altaigebirge. Dort verliert sich jede Spur des Fotografen.

Rätselhafte Schicksale

Ein junger Diplomat wird beauftragt, den Fotografen, der Sohn eines einflussreichen Brasilianers, zu suchen. Seine Suche bleibt erfolglos. Er kehrt zurück und übergibt seinem Vorgesetzten, einem alternden Diplomaten, Papiere über seine Suche. Wenig später wird der junge Diplomat ermordet. Der Ältere beginnt, in den Unterlagen zu lesen und findet zwei Tagebücher: Das des verschollenen Fotografen und das des ermordeten Diplomaten.

"Der Diplomat liest die Tagebücher des Verschollenen, und er liest die Aufzeichnungen des Suchenden, und beschließt, sich selbst an den Tisch zu setzen und eine Geschichte darüber zu schreiben."
Lydia Herms, DRadio-Wissen-Rezensentin

Mehr und mehr ziehen ihn die Tagebücher in die mongolische Kultur. Er verliert sich in den Beschreibungen der beiden Männer von einem kargen, ungewöhnlichen Land, in dem Buddhisten eine bluttrinkende Göttin verehren, Nomadinnen allein mit ihren Kindern von verschiedenen Männern durch die Steppe ziehen, in der ein Schweigen mehr sagt, als viele Wort.

Der Roman "Mongólia" des brasilianischen Schriftstellers Bernardo Carvalho erschien 2007 bei Luchterhand in der deutschen Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment...
...in dem du alte Tagebücher durchblätterst.
vom 19. Juli 2015
Autorin: 
Lydia Herms