Sie ist lesbisch, dezent drogenabhängig, polyamor und unglücklich verliebt in die schöne Helene. Das ist die Protagonistin in dem Debütroman "Metrofolklore" von Patricia Hempel. Aber sie ist nicht nur verliebt in Helene, sie ist zusammen mit Anika. Und die will ein gemeinsames Kind. Aber von Helene lassen, will die Protagonistin nicht. Irgendwann ist klar: Es braucht einen Eroberungsplan.
Was will frau? Eine Beziehung, die ok ist. Oder der großen Liebe hinterherschmachten, die unerreichbar scheint. Die Problemlesbe, so bezeichnet sie sich selbst, im Debütroman "Metrofolklore" von Patricia Hempel, weiß nicht, was sie machen soll.
Unglücklich verliebt, aber mit Würde
Ihre Freundin ist Anika und die will ein Kind zusammen mit ihr. Eine Samenbank als Lösung lehnt Anika ab: Das ist ihr zu anonym. Also bleibt ein Deal mit einem männlichen Freund. Da kommt Konni ins Spiel. Er war früher Anikas schmieriger Nachbarsjunge; heute ist er ein schmieriger Assistenzarzt.
Aber in Anika ist sie gar nicht mehr so toll verliebt: zu viele Vorwürfe, zu viele Forderungen.
"Seit Anika nur noch davon spricht, ein gemeinsames Kind zu haben, geht bei den beiden nichts mehr."
Die Protagonistin denkt an eine andere. Am Campus trifft sie auf Helene: Sie ist für sie eine Göttin, eine Venus, hochgradig geil. Sie entwickelt große Gefühle für Helene. Aber die steht auf Professor Frederik Baumann.
"Wer Helene erobern will, muss bescheuert sein oder Professor. Gerne Dekan. In jedem Fall: männlich."
Die Protagonistin ist unglaublich unglücklich verliebt in Helene – aber immerhin mit Würde.
Trotzdem, so weitergehen, kann es nicht. Ihr wird klar, dass sie einen Eroberungsplan für Helene braucht. In einer der Vorlesungen kommt ihr die Idee: Sie legt Helenes beste Freundin flach. Mit Romantik-Overkill und multiplen Orgasmen.
"Metrofolklore" von Patricia Hempel, erschienen im Jahr 2017 bei Tropen, 204 Seiten.