Und am Ende leidet sie doch: Auch sehr viel Sex mit unterschiedlichen Leuten macht nicht unverletzlich. Olivia Kuderewski erzählt in "Haha Heartbreak" von einem sexreichen Beziehungsleben und einer schmerzhaften Trennung.
Der Chat ist weg. Der gemeinsame Chat ist unwiderruflich gelöscht. Als hätte es diesen Austausch nie gegeben. Und dann wird man am Telefon geghostet und im Messenger blockiert. Und mit jeder weiteren Erkenntnis fühlt man sich kleiner, verletzter, wird hartnäckiger und wütender.
Viel Sex und eine Beziehung
Das sind die vielen Stationen einer Trennung der namenlosen Erzählerin in Olivia Kuderewskis "Haha Heartbreak", einem rasend schnell erzählten Roman über Beziehungen im Allgemeinen und eine romantische Beziehung im Speziellen.
In "Haha Heartbreak" gibt es sehr viel Sex: beispielsweise schönen, ekligen, schnellen, ausdauernden, solchen, den man sich gern gespart hätte, Sex ohne und mit Einverständnis für diverse Praktiken, Sex im Dunkeln, Sex im Schummerlicht, Sex unter Alkoholeinfluss und Sex unter sehr viel Alkoholeinfluss.
"Es geht auch um die Selbstwahrnehmung beim Sex. Um die Frage: Wie siehe ich aus, während ich dieses oder jenes mache?"
Die namenlose Erzählerin datet sehr viele Männer. Keinen ein zweites Mal. Aber sie erinnert sich an alle. Auch an den einen, der anders ist als alle anderen, auch als der, von dem sie sich gerade entliebt. Dieser Mann erwartet nichts. Dieser Mann gibt. Und das ist neu.
Das Buch:
"Haha Heartbreak" von Olivia Kuderewski, Voland & Quist, 160 Seiten, Hardcover: 22 Euro, eBook: 16,99 Euro.
Die Autorin:
Olivia Kuderewski, 1989 geboren, hat vergleichende Literaturwissenschaft in Augsburg und Sevilla und literarisches Schreiben in Hildesheim studiert. Sie lebt in Berlin und arbeitet unter anderem als freie Sachbuchlektorin. Ihr Debütroman "Lux" wurde 2021 mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet.