"Es ist kompliziert", kann man bei Facebook als Beziehungsstatus angeben. Und das hört nicht mal auf, wenn man in einer ist. Manchmal wäre es einfacher, einen Avatar zu lieben - der perfekte Roman für diesen Moment ist Gabriel Roths "Gleichung mit einer Unbekannten".
Eric ist Mathematiker. Rational, ein Computermensch, ein wenig autistisch - und als er Maya sieht, weiß er, dass sie diejenige ist. Das hindert ihn erst mal nicht daran, mit einer anderen von der Party zu verschwinden. Trotzdem: Maya ist in seinen Gedanken, und Eric träumt von Gesprächen, Berührungen, Begegnungen.
Eric ist auch Millionär. Als Softwareentwickler hat er seinen großen Coup gelandet. Jetzt langweilt er sich in seiner Luxuswohnung vor sich hin, geht essen und wartet darauf, dass etwas Spannendes passiert.
"Und so machte ich mich daran, das Freundinnen-Problem zu hacken."
Ein Mensch mit Gefühlen
Maya passiert Eric - und er geht den Schritt aus seiner Komfortzone heraus, schreibt ihr, und sie antwortet. Die Beiden werden ein Paar. Happy End, könnte man denken, endlich klappt es mal. Aber Maya ist kein beherrschbares, kategorisierbares Wesen - sie ist ein Mensch mit Gefühlen, und dazu einer Vergangenheit, die für sie schmerzhaft ist, über die sie aber nicht ständig sprechen möchte.
Eric ist irritiert und versucht, die Unbekannte in der Gleichung zu lösen. Am Ende weiß er: Liebe ist nicht programmierbar.