Anna, die Protagonistin in dem Roman "Friss oder stirb" von Barbara Rieger, ist ein Mädchen, das sich nicht leiden kann, unsicher ist und Angst hat, zurückgewiesen zu werden. Davor flieht sie in Fressattacken, bis der Selbsthass sie stoppt.
Annas Mutter bringt sie zu einem Arzt, weil das pubertierende Mädchen sich zwischen zügellosen Fressattacken und tagelangen Hungerphasen mehr und mehr verliert. Fröhlich war früher. Sie kann sich kaum noch daran erinnern, wie sie als Kind war. Doch der Arzt schickt sie weg, sie solle einfach wieder normal essen.
"Da sitzt sie jetzt. Anna. Fünfzehn Jahre alt. Kaputt. Energielos nennt ihre Mutter das. Ihre Schulnoten würden immer schlechter. Früher sei sie ein fröhliches und aktives Kind gewesen. Anna kann sich daran gar nicht erinnern."
Aber was ist normal? Ihr Tagebuch gibt Anna Halt, darin hält sie ihre Gedanken fest. Sie will anders sein. Doch da ist Annas Mutter, die kontrolliert und jeden Versuch Annas von Unabhängigkeit auf sich bezieht. Die beharrlich schweigt, wenn sie von Anna enttäuscht ist.
Anderer Mensch sein
Anna hofft auf die Zukunft, dass alles anders sein werde, sobald sie eine andere ist, das Fett weg ist. Sie muss einfach länger nichts essen, nimmt sie sich vor. Doch dann holen sie wieder die Fressattacken ein.
"Nicht essen. Essen. Nicht essen. Essen. Das schlimmste ist die Wiederholung."
Das Buch
Der Roman "Friss oder stirb" von Barbara Rieger ist im Verlag Kremayr & Scheriau am 17. August 2020 erschienen, 221 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover): 22 Euro, E-Book: 16,99 Euro.
Lasst euch helfen!
Wenn ihr an einer Essstörung leidet oder ein lieber Mensch oder Familienmitglied daran erkrankt ist, könnt ihr euch an verschiedene Beratungsstellen wenden. Eine Auswahl:
- Waage e.V. – Fachzentrum für Essstörungen in Hamburg
- Therapienetz Essstörung
- Cinderella e.V.
- Viele Informationen rund um das Thema findet ihr außerdem auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).