Archie und Sean sind Brüder. Ungleiche Brüder. Der eine arbeitet in einer Fleischfabrik, der andere sitzt im Gefängnis. Als Archie aus dem Knast kommt, will er Geld. "Frisch" von Mark McNay erzählt, ob und wie Sean diese Kohle auftreiben kann.
Archie ist der ältere, nicht unbedingt der bessere. Er ist faul, brutal, kennt keine Skrupel. Wegen Einbruch, Diebstahl und Körperverletzung sitzt er im Gefängnis. Schon wieder. Und Sean weiß, dass Archie noch viel schlimmer ist, als die meisten denken. Drogenhandel. Vergewaltigungen. In einem halben Jahr soll Archie aus dem Gefängnis kommen.
Der Geruch von totem Fleisch
Sean arbeitet in einer Fleischfabrik. In der Abteilung "Frisch". Dort sortiert er die Hühner, die im Wasserbad mit Elektroschocks getötet und danach entfedert werden. Seans Kollegen schneiden den Hühnern dann die Ekzeme und Zysten ab, damit sie essbar aussehen. Wie frisch. Wie direkt vom Bauernhof, den die Tiere nie gesehen haben. Sean kennt den Geruch von totem Fleisch.
Und dann wird Archie aus dem Gefängnis entlassen. Vorzeitig. Er ruft Sean in der Fabrik an, er ist wütend und er will Geld von seinem kleinen Bruder. Sean braucht Geld, 700 Tacken. Oder er muss sich etwas anderes einfallen lassen.
Das erste Buch von Mark McNay
"Frisch" ist der erste Roman von Mark McNay und wurde von Eike Schönfeld übersetzt. McNay wurde 1965 in Glasgow geboren. Er brach seine Ausbildung zum Elektroingenieur ab, schlug sich 15 Jahre mit verschiedenen Jobs durch und belegte 1999 ein Seminar für kreatives Schreiben. Sein Debütroman erzählt fernab von Sozialromantik von der Arbeit in der Geflügelfabrik und in der schottischen Unterschicht. Nichts für schwache Mägen.