Was bleibt von uns, wenn wir unser Leben gelebt haben? Diese große Frage steht im Zentrum von Tobias Prempers Debütroman "Erst einmal für immer", in dem ein erfolgloser Künstler versucht, etwas Bleibendes zu schaffen. Das perfekte Buch für den Moment, wenn kein Hahn nach dir kräht.
Unten auf der Straße parkt eine alte, schwarze Limousine. Neben ihr steht ein Mann. Er wartet schweigend auf Edgar, um ihn zu einem unbekannten Ort zu fahren. Zu Rolands Beerdigung, etwa drei Stunden entfernt von hier. Mehr weiß Edgar noch nicht, und das Bisschen auch erst seit zwei Tagen. Sie waren Freunde - er, der Jazz-Trompeter, und Roland, der Künstler...
"Ein wirklicher Neuanfang ist für mich ausgeschlossen. Ein Mann kann allem entkommen und alles hinter sich lassen, nur sich selbst nicht."
In "Erst einmal für immer" schubst der Schriftsteller seinen Helden Roland mit achtzehn Jahren raus aus dem Jugendzimmer in die irre Hauptstadt. Dort versucht sich dieser 20 Jahre lang in vielem, was man so kreativ nennt. Er legt eine steile Karriere als Künstler hin. Und dann? Dann will er einfach nur verschwinden – damit ein Rest von ihm bleibt.
Verschwinden, damit was bleibt
Tobias Premper schreibt nicht nur, sondern dichtet, zeichnet und singt auch. In seinem Romandebüt stellt der Multikünstler die Frage, was eigentlich von einem bleibt, wenn man sein Leben gelebt hat und etwas kreiert hat, Bücher etwa oder Bilder, ohne dass jemand Notiz davon genommen hat. Oder anders: Ist ein Schriftsteller, der nie etwas veröffentlicht hat überhaupt ein Schriftsteller?
Das Buch:
"Erst einmal für immer" von Tobias Premper, erschienen im Verlag Steidl, 174 Seiten, gebundene Ausgabe: 18 Euro, veröffentlicht im August 2015.