Drei Frauen auf drei Kontinenten kämpfen für ein besseres Leben und ums Überleben. Was sie verbindet, ist ein starker Wille – aber nicht nur das. In ihrem Romandebüt "Der Zopf" verknüpft Laetitia Colombani die Schicksale dreier Frauen, die sich nie begegnen und doch eine Verbindung haben.
Smita ist eine Dalit, eine Unberührbare. Jeden Tag reinigt sie die Plumpsklos in ihrem indischen Dorf. Damit es ihrer Tochter Lalita mal besser geht als ihr, hat sie dem Bramahnen Geld gezahlt. Aber schon am ersten Tag hatte der Brahmane Lalita halb tot geprügelt, weil sie sich geweigert hat, das Klassenzimmer zu fegen. Also klaute Smita das Geld. Nun ist sie mit ihrer Tochter auf der Flucht.
Smita möchte dem Gott Vishnu ein Opfer bringen. Sie hat kein Geld für Obst oder Kerzen. Aber sie hat etwas anderes Kostbares, das sie bereit ist, zu opfern: Sie hat schöne, lange Haare.
"Smita hat nur diesen einen Versuch. Wenn sie jetzt nicht flieht, ist sie morgen tot. Und Lalita auch."
Während sich Smita mit ihrer Tochter auf die mehr als 2000 Kilometer lange Reise vom Norden Indiens in den Süden begibt – kämpfen zur selben Zeit, weit von einander entfernt, noch zwei weitere Frauen ums Überleben. Die kanadische Anwältin Sarah versucht unter großer Anstrengung, ihre Krebskrankheit vor den Kolleginnen und Kollegen zu verstecken. Und Giulia in Italien, deren Vater nach einem Unfall im Koma liegt, hat plötzlich die Verantwortung für ein bankrottes Familienunternehmen.
Die Autorin: Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren. Eigentlich ist sie Filmschauspielerin und Regisseurin. "Der Zopf" ist ihr erster Roman. Er stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste und soll verfilmt werden.
Das Buch: "Der Zopf" von Laetitia Colombani | Originaltitel: "La Tresse" | aus dem Französischen übersetzt von Claudia Marquardt | Verlag: S. Fischer | 282 Seiten | Hardcover: 20 EUR, Taschenbuch: 11 EUR, eBook: 9,99 EUR | Erscheinungstag: 21. März 2018.