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Peter Hoeg hat eine Menge Romane geschrieben. "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" erschien vor zwanzig Jahren. Er passt immer noch in die Zeit.

Peter und August sind zwei 13-jährige Schüler, die gemeinsam in eine Klasse einer dänischen Privatschule gehen, ein Internat. Peter ist dort seit mehr als einem Jahr, August erst seit wenigen Wochen. 

Die beiden verbindet nichts, außer die Ansage des Schulleiters, dass sich Peter um August kümmern soll - und die Tatsache, dass beide eigentlich nicht in diese Schule passen: Peter nicht, weil er keine reichen Eltern und nur einen mittelmäßigen IQ hat. Und August nicht, weil er krank ist. Krank im Kopf. 

Gemeinsam mit der fast 16-jährigen Katarina bilden die beiden Jungs den Kern der Geschichte, die der dänische Schriftsteller Peter Hoeg in seinem Roman "Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" erzählt. 

Was ist Zeit? 

Peter weiß nicht wieso, aber als er Katarina das erste mal auf dem Schulhof entdeckt, weiß er sofort, dass sie etwas Besonderes ist. Vielleicht ist es ihr Blick, vielleicht ihre Haltung. In den folgenden Tagen kommt sie immer wieder zu spät zum Unterricht, offensichtlich absichtlich, als hätte sie keine Angst vor der Strafe. Als würde sie sie aushalten und wieder vergessen.

Peter beschließt, diesem Mädchen einen Brief zu schreiben. Möglichst ordentlich. Aber das ist schwer. Er hat wenig Zeit, und er sitzt im Halbdunkel seines Zimmers, das er sich mit August teilt. Jederzeit könnte ein Lehrer hereinkommen, oder schlimmer noch: der Schulleiter. 

Wer Verbote missachtet, wird von ihm bestraft. Nicht immer gibt es gleich Schläge - manchmal reicht schon das Warten darauf aus, die Kinder davon abzuhalten, Grenzen zu überschreiten. 

Sie halten es nicht aus. Sie fürchten die Stille vor dem Sturm, das Abwägen des Schulleiters, wann die Zeit für eine Strafe gekommen ist. Er benutzt die Zeit, wie ein Schreiner seine Säge. Und dafür wird er gefürchtet. Nur von Katarina nicht. Von ihr will Peter wissen, was Zeit ist.

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"Der Plan von der Abschaffung des Dunkels" von Peter Hoeg, aus dem Dänischen ins Deutsche übersetzt von Angelika Grundlach, erschienen unter anderem bei rororo, knapp 300 Seiten. Erstausgabe: 1998.

Shownotes
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vom 04. November 2018
Autorin: 
Lydia Herms