Helenes Leben läuft in geregelten Bahnen — bis sie eines Tages plötzlich Dora wiedertrifft, ihre erste große Liebe. Im Roman "Das Grün in Doras Augen" beschreibt Autorin Elisabeth Schmidauer eindringlich die Emanzipation der Protagonistin vom jüngeren Ich.
Die Geister der Vergangenheit hatten Helene fast verlassen: Die junge Protagonistin ist damals noch fromm und schüchtern — Dora dagegen freizügig und vorlaut. Nicht die offensichtlichste Kombination für "beste Freundinnen".
Mit dem Blick in Doras Augen hat alles angefangen
Auf dem Internat, auf dem sie beide ihre Schulzeit bestreiten, machen die Mädchen so einiges gemeinsam durch. Dora träumt sogar vom Abhauen, Helene hat davor zu viel Schiss. Und es entwickelt sich mehr — zumindest für Helene. Sie verliebt sich in Doras grüne Augen und in Dora.
"Diese Geschichte ist eine Popballade auf 208 Seiten."
Mit 18 Jahren ist Dora dann weg, zusammen mit Dieter. Helene will nur noch sterben. Erzählt hat sie davon niemanden, niemals. Und jetzt — nach so vielen Jahren — dachte Helene, sie hat das alles endlich hinter sich gelassen. Sie hat einen Mann und Kinder, ihr Leben läuft in geregelten Bahnen. Da steht Dora plötzlich nach so langer Zeit vor ihr und alles kommt wieder hoch.
Helene sieht ihre Chance
Helene hat jetzt nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie verdrängt Dora wieder und verdrängt damit auch, dass sie mit ihrem aktuellen Leben so gar nicht glücklich ist — oder sie ergreift die Chance, endgültig Abschied zu nehmen. Erst von ihrem jüngeren Ich, dann von Dora. Ob ihr das auch so gelingt, solltet ihr unbedingt lesen.
Das Buch:
"Das Grün in Doras Augen" von Elisabeth Schmidauer ist 2015 im Pictus Verlag erschienen und hat 208 Seiten. Die Autorin ist studierte Germanistin und Historikerin, lebt und arbeitet in Wien.
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