Vom Mann betrogen und verlassen beschließt die Erzählerin in Joanna Kavennas Roman "Cassandras Zorn", auf das Stellengesuch einer Bäuerin zu antworten. Die entpuppt sich als eine "ein Meter achtzig große Feuersbrunst". Joanna Kavennas vierter Roman, übersetzt von Kathrin Razum, ist das perfekte Buch für den Moment, der nach einem extremen Tapetenwechsel verlangt.
"Suche Mitstreiter(in) für Landleben. […] Witwe, allein auf Farm lebend, braucht Hilfe auf ausgedehntem Besitz und bei Umsetzung diverser Verbesserungspläne. […] Idyllische Umgebung, aber harte Arbeit erforderlich." So lautet die Anzeige von Cassandra White. Darauf bewirbt sich die Erzählerin in Joanna Kavennas Roman, die ihrem Frust entfliehen will.
Garstige Hexe oder eigenbrötlerische Querulantin?
Doch Cassandras Hof ist alles andere als idyllisch - er ist heruntergekommen. Und Cassandra hat einen ziemlichen Hass auf Ausbeuter und Geldmacher, ist eine Furie und packt hart an. Auch ihre neue Assistentin aus der Stadt. Genauso energisch kämpft sie gegen die Ungerechtigkeiten im Leben - eine davon ist, dass die reichen Städter prunkvolle und unbewohnte Landhäuser besitzen - ohne darin zu wohnen - während Sozialhilfeempfänger und Obdachlose auf der Straße sitzen. Kurzerhand beschließt Cassandra die Neubelegung der Luxushütten - mit Unterstützung ihrer Assistentin.
Das Projekt erlangt ziemliche Bekanntheit über die Dorfgrenzen hinaus. Wird das ein gutes Ende nehmen für die beiden Frauen?