"Bora" von Ruth Cerha ist das perfekte Buch für den Moment, wenn du dich beim Stammtisch des lokalen Heimatvereins angemeldet hast.
Auf einer kleinen kroatischen Insel. Andrej trifft Mara. Sie gefällt ihm, sie weist ihn erst einmal ab. Mara trifft Andrej. Er gefällt ihr, sie muss die ganze Zeit an ihn denken. Aber so richtig kann die Schriftstellerin ihre Gedanken nicht sortieren. Vielleicht liegt das an der Bora, dem kalten Fallwind, der über die Insel weht.
"Die Bora weht, bis sie keine Lust mehr hat, und sie verzieht sich, von der einen auf die andere Sekunde. Sie hinterlässt klare Köpfe - und Haut, so dünn wie Papier."
Es dauert gar nicht so lange, da treffen Mara und Andrej sich wieder. Und drei Wochen später schleicht er sich aus ihrem Bett, packt seine Sachen, schreibt einen Zettel. Und verschwindet. Nicht nur die Bora spielt verrückt in diesem Jahr, auch Mara reicht es.
Kein Gedanke fürs Blatt
Getrennt von ihrem Freund, erwartet sie von der Insel: Erholung, Ideen für ein Buch, unbeschwerte Abende mit Freunden und Wein, eine sorgenfreie Zeit. Stattdessen gibt es eine Schreibblockade.
Annäherung an sich selbst
Mara beginnt zuzuhören. Was erzählen die Inselbewohner? Und Harry, der alter Bildhauer? Woran erinnert sich Andrejs Mutter, die extra für den Feiertag der Emigranten aus New Jersey angereist ist. Was macht diese Insel so besonders? Außer der unbeschreiblichen Natur, mit ihren Gerüchen und Geräuschen, mit den Wellen und Winden. Mara kommt sich selbst wieder näher.