• Deutschlandfunk App
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Die Hauptfigur in Nikita Afanasjews Romandebüt "Banküberfall, Berghütte oder ans Ende der Welt" heißt Jakob Ziegler. An seinem 30. Geburtstag erhält er einen Brief, den er er selbst vor mehreren Jahren geschrieben hat.

Jakob Ziegler ist genau dreißig Jahre, neun Stunden und siebzehn Minuten alt, als er zum ersten Mal Post von sich selbst bekommt. Er nennt sich Maler, aber er hat seit zwei Jahren kein Bild mehr fertiggemalt. 

Nach einer beschissenen Geburtstagsnacht, in der er endlose Stunden lang selbst gedrehte Zigaretten geraucht hat, steht morgens sein bester Kumpel Ben vor der Tür und klingelt Sturm.  

"Wenn du das liest, hat dein Plan nicht funktioniert"

Als Jakob die Tür öffnet, überreicht ihm Ben einen Brief. Den hat Jakob schon vor sechs, vielleicht auch sieben, Jahren geschrieben und ihn dann seinem Kumpel zur Aufbewahrung anvertraut. 

Ben sollte den Brief zustellen, falls Jakob mit dreißig seine Ziele noch nicht erreicht hätte. Offensichtlich hat er das nicht geschafft. Jakob liest die Zeile mehrmals, bis sie endgültig keinen Sinn mehr ergibt: 

"Wenn ich das lese, bleiben mir drei Optionen: Banküberfall, Berghütte oder ans Ende der Welt."
Jakob Ziegler, Hauptfigur aus dem Roman von Nikita Afanasjew
Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Nikita Afanasjew wählte für sein Romandebüt "Banküberfall, Berghütte oder ans Ende der Welt" den denkbar schwierigsten Charakter: Jakob weiß nichts mit sich anzufangen, hat aber noch ganz viel vor. 

Er ist nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt - er ist irgendwie liiert, aber in keinem Fall verbindlich. Er hat Flausen im Kopf und Schatten auf der Seele, weiß, dass alles geht, aber nichts passiert. Und: Er steckt fest in der Hauptstadt der uniformierten Individualisten - in Berlin. 

Jakob wäre gern ein ganz anderer

Jakob Ziegler hat es satt, so zu sein, wie er ist. Er würde gern neu anfangen: unter anderem Namen, mit einer anderen Art, zu malen, nicht nur mit Grautönen, so wie er es seit dem Studium macht. Er wäre gern nicht länger ein Mann ohne Eigenschaften, sondern der Mann mit allen Eigenschaften… Mit seinen Freunden schmiedet er in einer durchfeierten, alkoholreichen Nacht einen Plan. 

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment
…wenn dein toller Plan nicht aufgeht
vom 01. Oktober 2017
Autorin: 
Lydia Herms