Wenn der BVB gegen den FC Liverpool spielt, ist das auch ein Match zwischen Freunden. Jürgen Klopp tritt mit Liverpool gegen seinen ehemaligen Verein an, den BVB. Wie es ist, mit jemandem in Konkurrenz zu stehen, den wir eigentlich lieben.
Lena ist 30 und seit einigen Jahre mit ihrem Freund zusammen. Seit kurzem arbeiten die beiden auch zusammen - in einem Foodtruck auf Festivals. Da kann es auch mal ein bisschen ruppiger zugehen, wenn auf kleinem Raum schnell viel Essen zubereitet wird. Da wird aus einem "Machst Du mal bitte" schnell ein "Ey, mach mal verdammt".
Wer Schreibtisch und Bett teilt, muss trennen können
Wichtig in so einer Situation ist, beide Situationen voneinander zu trennen: die Liebesbeziehung von der Geschäftsbeziehung. Das gilt vor allem für den gemeinsamen Feierabend: "Da haben Partner häufig das Problem, dass das Thema Arbeit zu viel Raum einnimmt. Wenn diese Themen zu groß werden, hat die Partnerschaft nur noch wenig Platz. Das führt automatisch zu Problemen", sagt die Psychologin Vera Hesse.
Eine, die sich genau daran nicht hält, ist Ann-Kristin. Sie kümmert sich um das Marketing der Tischlerei ihres Mannes. Strategische Themen besprechen die beiden auch abends beim Essen. Weil diese Themen ja auch so in ihren Alltag reinspielen. Ann-Kristin genießt die Zusammenarbeit mit ihrem Mann, weil sie dadurch viel mehr Zeit mit ihm verbringen kann und genau weiß, was ihn umtreibt.
"Arbeit hat einen großen Stellenwert in unserem Leben und es ist auch Zeit, die man zusammen verbringt. Nebeneinander im Büro sitzen, ist nicht grade Quality Time. Aber man sieht sich, man tauscht sich aus."
Wenn es doch einmal knallt
Ab und an kann es auch schon mal knallen, vor allem wenn es die Gestaltung von Flyern ist. Florian ist der Handwerker, Ann-Kristin hat ein PR-Studium absolviert. Sie ist zugleich die Angestellte ihres Mannes, da kann es passieren, dass er eine Entscheidung trifft, die ihr nicht gefällt. Für so einen Fall rät die Psychologin Vera Hesse zu Gelassenheit. "Wichtig ist, dass beide dabei humorvoll bleiben. Dass es nicht so klingt, als würde der eine dem anderen sagen: 'Du Arsch bist besser als ich.' Und deswegen kann ich dich nicht mehr leiden. Dann spielt auch Konkurrenz nicht mehr eine so große Rolle."
Lena und ihr Freund regeln das im Foodtruck mit einer zärtlichen Berührung. "Zwischendurch ein kleines Streicheln über die Schulter oder einen Witz machen, den nur wir verstehen, das hilft", sagt Lena.