Eines der wichtigsten Themen überhaupt: die Liebe. In Computerspielen spielt sie eher selten eine Rolle. Denn Liebe und Beziehungen realistisch in Games zu simulieren, ist gar nicht so einfach.
In Mass Effect Andromeda spielen wir entweder Sara oder Scott Ryder. Je nachdem ob wir als Frau oder als Mann spielen wollen. Gemeinsam mit unserer Crew auf dem Raumschiff "Tempest" erkunden wir die Andromeda-Galaxie auf der Suche nach einer neuen Heimat für die Menschen und ihre Verbündeten. Wir entdecken fremde Planeten, wir freunden uns mit freundlichen Außerirdischen an und erschießen die Aliens, die nicht so nett sind.
"Beziehungskonzepte in Spielen sind immer generell komplett unrealistisch. Eben weil man sich darauf verlassen kann, am Ende erfolgreich zu sein, wenn man die richtigen Schritte macht. "
Aber die Mass-Effect-Serie ist nicht nur eine Space Opera, sondern auch eine kleine Beziehungssimulation: Egal ob wir als Frau oder als Mann spielen, wir dürfen Flirten und Baggern, was das Zeug hält! Mit Frauen. Mit Männern. Mit blauen Alien-Schönheiten und grünengrauen Bizarro-Aliens.
"Oh, absolutely, there is tons of blue alien sex in this game. It’s something the fans will love."
Ein paar Klicks im Spiel, schon gibt es Liebe! Das funktioniert in anderen Games genauso einfach. Mal muss der Spieler seiner Angebeteten zehn Blumen einsammeln, er muss ihr die richtigen Geschenke machen oder sie aus dem Schloss befreien.
"Glück im Spiel, Glück in der Liebe. Eine Abfuhr kassiert der Spieler eigentlich nie."
Damit setzt die Mass-Effect-Reihe neue Maßstäbe: Es sind viele verschiedene Pärchen-Kombinationen möglich - und homosexuelle Paare kommen bisher nur selten in Computerspielen vor. Die etwas künstlich wirkenden Sexszenen in der Science-Fiction-Saga dienen als Belohnung und Höhepunkt für erfolgreiche Spieler.
Das größte Problem der virtuellen Liebeleien in Mass Effect: Liebe, die durch das Drücken von Knöpfen entsteht, wirkt nicht realistisch. Als Spieler müssen wir uns schon sehr auf die digitalen Figuren einlassen, damit sich die Liebesbeziehung halbwegs echt anfühlt. Ein Spiel, in dem eine glaubwürdige Beziehung aufgebaut wird, gibt es einfach noch nicht. Muss es aber auch nicht, sagt die Game-Designerin Nina Kiel.
"Echte Beziehungsanbahnungen können ja auch sehr frustrierend sein - nicht unbedingt das, was Leute am Abend zum Abschalten genießen würden."
Realistische Beziehungen und Liebe sind nicht immer unterhaltsam - und damit auch nicht so ganz das Richtige für ein massenkompatibles Computerspiel. Wer beim Zocken von Mass Effect keinen Lust aufs Flirten und Lieben hat, der hat aber auch die Wahl, es zu lassen.