Mieträder sind ja eine feine Sache. In letzter Zeit aber tauchen billige Räder aus China zu Hunderten in Großstädten auf und werden zum Müllproblem.
Sie heißen MoBike, OBike oder YoBike, und sie stehen jetzt in vielen europäischen Städten: günstige Leihfahrräder aus China. In Wien, London oder Zürich beispielsweise sind die gelben Leihräder der Firma OBike schon zu Hause. In den Niederlanden und Großbritannien gibt es ebenfalls Mieträder aus China. Aber nicht alle freuen sich über die neuen Räder - in einigen Städten gibt es sogar Probleme damit: Sie vermüllen die Stadt, landen im Fluss, im Park, am Straßenrand.
Jetzt kommen die Leihräder auch in die ersten deutschen Städte, unter anderem nach München. Finden und buchen kann man ein Rad über eine App. Pro Stunde kosten die Räder zwei Euro. Aber: Es gibt keine Radstationen, um die Räder abzustellen. Das ist Segen und Fluch zugleich.
"Das wird ein Problem, wenn es zu viele Räder werden: In München beispielsweise wollen gleich vier chinesische Firmen auf den Markt. Die Polizei wird dann kommen, wenn die Räder irgendwo rumstehen oder nicht mehr funktionieren."
In Berlin gebe es schon erste Klagen, dass die Räder in den Bäumen oder sonst wo hingen, sagt unser Reporter Michael Watzke. Aus München kenne er das bislang nicht. Rechtlich habe die Stadt aber keine Handhabe gegen die Leihfahrräder vorzugehen: Nach einem Urteil von 2009 dürfe man solche Räder grundsätzlich in jeder Stadt aufstellen.
Die Verleiher wollen an unsere Daten
Und ein anderes Problem kommt dazu: Offenbar, so der Verdacht, wollen die Firmen Kundendaten sammeln, um sie später zu verkaufen. Denn über die App, über die wir die Räder leihen, verraten wir, wo wir gerade unterwegs sind.
"Es geht nicht um Mobilität, es geht nicht ums Verleihen, sondern es geht um Daten."
Wie die Fahrradschlacht in Deutschland letztlich ausgehen wird, wird sich zeigen. Michael Watzke sagt: Ob die Firmen letztendlich nicht doch für ihre Räder verantwortlich sind, wenn sie zum Müllproblem werden sollten, sei noch nicht geklärt.