Immer wieder werden Piloten von Laserstrahlen geblendet. Wenn das Laserlicht ins Auge trifft, kann es zu nachhaltigen Schädigungen kommen - selbst in zehn Kilometern Entfernung noch.
In London musste ein Flugzeug kurz nach dem Start Richtung New York wieder umkehren, weil der Pilot mit einem Laser geblendet wurde. Jemand hatte ihn kurz nach dem Start auf das Cockpit der Maschine gerichtet. Dem Pilot sei übel geworden, heißt es in der Meldung.
Allein in der ersten Jahreshälfte 2015 registrierte die Luftfahrtbehörde in Großbritannien 414 Laserattacken. Wenn der Laserstrahl das Auge des Piloten trifft, ist er für kurze Zeit geblendet. Dabei reicht es aus, wenn das Auge des Piloten nur hundert Millisekunden - also ein zehntel einer Sekunde - vom Laser getroffen wird. Danach kann der Pilot für zehn Sekunden gar nichts mehr sehen. Auch danach bleibt die Sicht eingeschränkt, so dass Instrumente nicht mehr korrekt abgelesen werden können.
Sichtbar bis 400 Kilometer Höhe
Bei der Stärke der Laser ist auch eine nachhaltige Schädigung nicht auszuschließen. Konkrete Fälle sind Hans Dieter Reidenbach bislang aber nicht bekannt, beziehungsweise lassen diese sich bislang nicht Eindeutig auf die Blendung zurückführen. Hans Dieter Reidenbach hat am Institut für angewandte Optik und Elektronik an der TH Köln Blendversuche mit Laserpointern untersucht.
Selbst in zehn Kilometern Entfernung sind Piloten vor Blendattacken durch Laser nicht geschützt. Die heute verfügbaren Laser sind so stark, dass auch dann Schädigungen an den Augen nicht ausgeschlossen werden können. Bei einer Entfernung von einem Kilometer wächst ein kleiner Laserpunkt auf einen Durchmesser von einem Meter. Die Täter müssen also nicht mal besonders zielsicher sein. Einen Schutz für die Piloten in Form von Brillen oder Spezialgläsern gibt es bislang nicht.