Mareike Falk hat ein Jahr lang auf einer Huskyfarm in Nordschweden gearbeitet. Im Sommer hat sie die Hunde trainiert. In der Wintersaison ist sie mit ihnen und den Gästen Schlitten gefahren. Die Stadt hat sie kein einziges Mal vermisst, sagt sie.
Fast ein Jahr lang - von Juli 2015 bis Juni 2016 - hat Mareike Falk in Lappland gelebt. Genauer: In der Nähe von Lomselenäs in Nordschweden, dem Land der Samen. Im Sommer ist es dort 24 Stunden lang hell. Im Winter gibt es immerhin für einige Stunden Tageslicht, aber es wird sehr kalt. Auf die Huskyfarm kommen in der Wintersaison viele Gäste, die Hundeschlitten fahren wollen. Sie zu betreuen war eine ihrer Aufgaben. Hauptsächlich hat sich Mareike aber um die Huskys gekümmert.
"Ich war 'Doghandler' - und das Wort sagt es ja schon: Das sind die Personen, die sich hauptsächlich um die Hunde kümmern."
Die Hunde auf der Farm haben große Ausläufe, erzählt Mareike. Dort können sie sich austoben, denn Huskys haben einen großen Bewegungsdrang. Mit einzelnen ist sie dann trotzdem zusätzlich jeden Tag spazieren gegangen. "Die nimmt man aber nicht an die Leine, sondern man bekommt einen Bauchgurt um, weil die Hunde stark ziehen."
Mit etwa acht Monaten, wenn die Hunde ausgewachsen sind, bekommen sie zum ersten Mal ein Zuggeschirr angelegt, sagt Mareike. Das Ziehen müsse man den Hunden nicht sonderlich beibringen. Huskys hätten Spaß daran und brauchen die Zugarbeit für ein glückliches Hundeleben.
Tour mit sechs Huskys
Je nach Wetterlage werden bei den Touren zwischen vier bis zehn Hunde vor die Schlitten gespannt. Mareike fuhr meist mit sechs Huskys. Bei Neuschnee müssen die Tiere viel arbeiten und es geht langsamer voran, bei Eis fährt der Schlitten schneller. Einmal ist Mareike bei minus 38 Grad gefahren. "Das war schon sehr kalt", erinnert sie sich. Mit zehn Klamottenschichten übereinander sei auch das aber gut auszuhalten.
Im Herbst beginnen für die Huskys der Muskelaufbau und das intensive Training. Dabei könne man dann sehen, welche Hunde gut zusammenlaufen, sagt Mareike. Oder auch, welches Tier sich am besten als Leithund eignet oder die Kommandos besonders gut beherrscht.
"Welcher Hund kann besser links laufen, welcher besser rechts? Da gibt es verschiedene Vorlieben."
Die 65 Husky-Namen hat Mareike sich recht schnell eingeprägt. Mit der Zeit hat sie einen der Huskys besonders lieb gewonnen: eine Hündin Namens Perle. Sie hatte eine Verletzung und brauchte Pflege. Perle ist am Ende mit Mareike nach Deutschland gekommen - "weil sie durch ihre Verletzung nicht mehr geeignet dafür war, die ganze Zeit Schlitten zu ziehen."