Die Fachhochschule Aachen entwickelt zurzeit einen Roboter für die Landwirtschaft, der Unkraut vernichten soll. Die Maschine ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und fährt eigenständig über die Felder. Mit Sensoren erkennt der Roboter Unkraut, das er mithilfe von Elektroschocks abtötet.
Zurzeit arbeitet die Fachhochschule Aachen in Kooperation mit einigen Firmen an einer Maschine, die den Landwirten maßgeblich die Arbeit erleichtern könnte. Das MASKOR-Institut hat einen Feldroboter entwickelt, der selbstständig nach Unkraut sucht und dieses vernichtet. Die Erfindung heißt Etarob: Der Roboter rollt eigenständig über die Felder, lockert die Erde auf und erkennt die Pflanzen in seiner Umgebung. Durch einen Computerabgleich kann die Maschine Unkraut von Nutzpflanzen unterscheiden. Ist das Unkraut identifiziert, verpasst der Roboter den Pflanzen einen Elektroschock.
"Die Sensoren am Roboter sollen Lebewesen rechtzeitig erfassen. Was mit den Bodenorganismen ist, das muss allerdings noch genauer untersucht werden."
Das Unternehmen, das den Roboter entwickelt hat, sagt, dass durch die Elektroschocks nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile zerstört werden, sondern auch die Wurzeln. Im Prinzip werden die Zellwände der Pflanze zerstört. Sie steht dann zwar noch und sieht äußerlich unbeschädigt aus, ist aber tot. Für Menschen und Tiere offenbar ungefährlich, sagen die Entwickler: Die Sensoren am Roboter sollen Lebewesen rechtzeitig erfassen. Ob die Elektroschocks den Bodenorganismen schaden, muss noch genauer untersucht werden.
Precision farming ist umweltfreundlicher
Der Roboter wird elektrisch betrieben. Dadurch werden weniger Abgase wie bisher auf den Feldern produziert. Indem das Unkraut mithilfe von Elektroschocks vernichtet wird, kann viel Chemie eingespart werden. Das Stichwort ist hier precision farming, also Präzisionslandwirtschaft.
Die Idee dahinter: Der Landwirt kennt den Zustand jeder einzelnen Pflanze, jedes einzelnen Quadratzentimeters auf seinem Acker. Alles wird erfasst. Ein Roboter, der auf dem Feld unterwegs ist, kann genau dem einen Salatkopf, der Probleme hat, helfen. Also ihm zum Beispiel etwas Wasser geben oder eine kleine Menge Dünger verpassen. Unkraut zu vernichten ist also nur ein kleiner Teil der Arbeit. In Zukunft könnte der Roboter auch bei der Ernte helfen, wenn er mithilfe seiner künstlichen Intelligenz feststellt, ob ein bestimmter Blumenkohlkopf schon erntereif ist, oder noch ein paar Tage reifen muss.
Roboter mit KI bereits mit Preis ausgezeichnet
Der Etarob-Roboter arbeitet schon so präzise, dass er mit einem Preis, dem Robotic Awards 2019 auf der Hannover Messe, ausgezeichnet wurde. In ihrem Urteil sagte die Jury, dass diese Technologie zu einem langfristigen Umdenken in der Landwirtschaft führen könnte. Und die Fachhochschule Aachen hat schon angekündigt, ein Unternehmen gründen zu wollen, um den Roboter möglichst bald zu vermarkten.