Stundenlang durch einsame und bizarre Landschaften wandern und die Faszination der Natur genießen, das macht die Fotografin Julia Nimke am liebsten. Was sie dabei sieht, zeigt sie in bezaubernden Bildern auf ihrem Blog.
Die 25-jährige Julia Nimke hatte nach dem Abitur mit ihrer Ausbildung zur Fotografin in Berlin angefangen. Inzwischen arbeitet sie als Bildredakteurin und freie Fotografin. In ihrer Freizeit wandert sie leidenschaftlich gerne und fotografiert dabei. Zum Wandern ist sie zufällig gekommen: Beim Couchsurfing-Urlaub 2009 in England animiert sie die Gastgeberin, mit ihr in Schweden wandern zu gehen. Ihre erstes eindrückliches, weil unter anderem auch schmerzliches, Wandererlebnis. Seitdem bricht Julia mindestens einmal im Jahr zu einer größeren Wanderung auf.
"Meistens ist die Kamera griffbereit, aber ich versuche nicht nur das fotografische Auge beim Wandern zu benutzen, sondern einfach den Blick schweifen zu lassen und die Landschaft zu genießen."
Bei ihrer letzten großen Wanderung hat Julia mit einer Freundin das Aurlandsdal in Norwegen in fünf Tagen durchstreift. Der Start war unerwartet frostig: "Überall lag Schnee. Damit hatten wir nicht gerechnet."
Begegnet sind den beiden Wanderinnen kaum Menschen. So spiegeln Julias Bilder auch diese Verlassenheit wieder, wirken entrückt und mystisch wie beim West Highland Weg in Schottland oder Kerry Way in Irland. Neue Wandergegenden entdeckt Julia durch Empfehlungen von Freunden oder durch Natur-Dokus, die sie sich am liebsten ansieht.
Gegenstück zum Großstadtdschungel
In ihrer Ausbildung hat Julia noch analog fotografiert und gelernt, in der Dunkelkammer Fotos zu entwickeln. Das sei womöglich der Grund dafür, dass sie im digitalen Bereich versucht, nicht zu viele Fotos zu machen, sondern eher das Auge zu schulen, sich auf die Motive zu konzentrieren und eine gutes Foto zu machen.
"Es gehört ein Fünkchen Glück, was man haben muss. Es muss das Licht, die Uhrzeit und der Ort stimmen und dann können solche Fotos entstehen."
Bei ihren Wanderungen stehe aber nicht die Fotografie im Vordergrund, daher würde sie diese auch nicht generalstabsmäßig vorbereiten, sondern gehe eher blauäugig drauflos. Für Julia zählt das Erlebnis und das Abenteuer: "Mir ist es wichtiger, dass ich den Moment dort verbringen kann und wenn dabei gute Fotos herauskommen, dann ist das ein schöner Nebeneffekt."
"Ich liebe das Wandern, weil man genügend Zeit hat, die Sinneseindrücke zu verarbeiten."
Mehr über Julia Nimke:
- Aurlandsdalen Norwegen | Bildreportage auf outdoor-magazin.com