Eigentlich braucht der Körper zum Schlafen Abkühlung. Trotzdem helfen warme Füße und Hände beim Einschlafen. Schlafforscherin Christine Blume erklärt, wie das funktioniert.
Warme Füße erleichtern das Einschlafen. Probanden, bei denen Hände und Füße vergleichsweise kühl waren, benötigten rund 15 Minuten länger zum Einschlafen als diejenigen mit warmen Füßen. Das hat eine Untersuchung von Forschende der Universität Basel ergeben.
Eine innere Uhr signalisiert, wann es Zeit ist, den Körper auf das Schlafen vorzubereiten. In den Abendstunden gibt sie das Signal, Melatonin zu produzieren. Das Hormon hilft grundsätzlich beim Einschlafen und entfaltet seine Wirkung vermutlich genau dadurch, dass es die Gefäße in Händen und Füßen weitet.
"Um besser einzuschlafen, sollte man wirklich für warme Hände und Füße sorgen. Durch ein Fußbad, eine warme Dusche oder auch warme Getränke."
Am Tag hat der menschliche Körper durchschnittlich eine höhere Temperatur, nachts eine niedrigere. "Insgesamt schwankt die Körpertemperatur im Tagesverlauf um bis zu einem Grad", erklärt Schlafforscherin Christine Blume. Am tiefsten ist sie in den frühen Morgenstunden, am höchsten am frühen Abend. Allgemein gelte die Formel: Je schneller die Temperatur heruntergeht, desto besser schlafen wir auch ein.
Schwankende der Körpertemperatur
Der Körper passt sich über den Tag hinweg ein wenig der Außentemperatur der Luft an. Das ist energieeffizient, weil die Differenz zwischen Körper- und Außentemperatur nicht so aufwendig ausgeglichen werden muss.
"Wenn der Unterschied zwischen Körperinnerem und Außentemperatur minimal ist, müssen wir wenig ausgleichen."
Der Körper kann Wärme durch Stoffwechselprozesse oder auch durch Muskelaktivität produzieren. Das ist der Grund, warum Menschen manchmal vor Kälte anfangen zu zittern.
Durchblutung und Abkühlung
Zum Abkühlen kann der Körper einerseits weniger Wärme produzieren. Zusätzlich kann er auch Wärme abgeben. "Da kommen die Füße ins Spiel", sagt Schlafforscherin Christine Blume. Voraussetzung ist eine eher kühle Raumtemperatur. Die Wärmeabgabe über die Hände und Füße ist zum Abkühlen zentral. Füße und Hände müssen zunächst gut durchblutet und warm sein, damit der ganze Körper abkühlen kann.
"In den Händen und Füßen haben wir feine Gefäßgeflechte, in denen das Blut nah an der Hautoberfläche vorbeiläuft. Die sind ideal, um Wärme abzugeben."
Das bedeutet übrigens im Umkehrschluss: Wer wach bleiben will, sorgt am besten für kalte Füße. Die Schlafforscherin hält von der Idee allerdings wenig, denn auch wenn wir schwerer einschlafen, werden wir trotzdem müde.