Fleisch und Fisch aus dem Labor sind prinzipiell möglich. Besonders schwierig: der beliebte Thunfisch.
Fleisch aus dem Labor - für manche Vegetarier, die eigentlich gerne Fleisch essen, aber aus Gründen des Tier- und Klimaschutzes darauf verzichten, wäre das womöglich eine gute Option.
Hühnerfleisch zum Beispiel lässt sich recht unkompliziert mit pflanzlichen Proteinen nachahmen. Das liegt daran, dass die Textur von Hühnchenfleisch eher kurzfaserig ist. In der industriellen Herstellung wird aus Pflanzenprotein und Wasser eine Art Teig hergestellt, der wird erhitzt, geknetet und durch eine Düse gepresst. So entstehen Strukturen, die im Mund als faserig und quasi fleischig wahrgenommen werden.
Ein Rinderfilet dagegen ist schwieriger. Hierfür werden lange Fasern benötigt, die schwierig herzustellen sind.
"Grundsätzlich lassen sich Fleisch und auch Fisch, bei denen es sich um tierisches Protein handelt, durch pflanzliches Protein ersetzen."
Grundsätzlich lässt sich auch Fisch künstlich herstellen, abhängig von der Fischart, sagt Anna Martin, Lebensmitteltechnologin am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising.
Grundlage des Pseudo-Fischs ist bei ihrer Arbeit häufig Erbsenprotein. Schwertfisch oder Thunfisch – gerade die größeren Stücke – stellen sie allerdings vor Probleme. Solche "One-Piece" oder "One-Cut"-Sachen sind prinzipiell schwieriger als etwa eher Kleinteiliges wie die Füllung von Fischstäbchen.
Beim beliebten Thunfischfleisch kommen gleich zwei Schwierigkeiten zusammen: Es ist relativ trocken und langfaserig. Beides ist schwierig nachzuahmen.
Und dann ist da auch noch der Geschmack: Der kann wahlweise rein chemisch hinzukommen oder auf Basis natürlicher Aromen.
"Wir arbeiten mit Algenextrakt oder aus Algen extrahierten Proteinen, weil das an sich schon einen sehr maritimen Geschmack und Geruch mitbringt."
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