Der Einsatz von KI wird vor allem im Bildungsbereich immer wieder kritisch diskutiert. An vielen Schulen und Unis gibt es auch noch keine klaren Regeln für den Umgang mit ChatGPT und Co. – aber wie sieht es in der beruflichen Ausbildung aus?
Eine Umfrage, die Deutschlandfunk-Nova-Reporter Simon Barth an einer Berufsschule durchgeführt hat, zeigt: Es gibt Auszubildende, die Künstliche-Intelligenz-Software (KI-Software) in der Ausbildung nutzen, aber auch einige, die das nicht tun. Ob KI toleriert wird und dann auch in einem produktiven und sinnvollen Rahmen genutzt wird, das hängt dabei von den Ausbilder*innen in den Betrieben und den Berufsschullehrer*innen ab, sagt Simon Barth.
"KI wird in der Ausbildung immer mehr genutzt, einfach aus dem einfachen Grunde, weil man gar nicht mehr die Chance hat, daran vorbeizukommen."
Um Ausbildungen gezielt innovativer zu machen, gibt es inzwischen neue Projekte. Eines davon leitet Miriam Becker, sie ist Referentin im Projekt "Netzwerk Q 4.0", das die Digitalisierung der Ausbildung vorantreiben möchte. Sie erklärt, dass es heutzutage unmöglich ist, an KI vorbeizukommen. Daher sei es wichtig, sie auch in die Ausbildung zu integrieren.
KI in der Ausbildung nutzen
Auch für Ausbilder*innen könnte KI in Zukunft wichtiger werden, sagt Miriam Becker. Daher bietet das Projekt Aus-und Weiterbildungen für Ausbilder*innen an. Jan Ullmann leitet eine davon. Er bringt den Ausbilder*innen bei, Chatbots zu gestalten. Das heißt, die Ausbilder*innen können zum Beispiel Lehrbücher und eigene Materialien als Fundament für die Bots nehmen.
"Chatbots schließen die Lücken, die wir haben, wenn eben gerade kein menschlicher Ausbilder oder Ausbilderin zur Stelle ist."
So können Ausbilder*innen auf der einen Seite unterstützt werden, Lehrmaterial zu erstellen, sagt Jan Ullmann. Auf der anderen Seite können sie auch virtuelle Lernbegleiter schaffen, die eben auf die individuellen Voraussetzungen von Auszubildenden in Echtzeit eingehen.
Sowohl für die Ausbilder*innen als auch die Auszubildenden ist es dennoch existenziell wichtig, KI nur als Unterstützung zu betrachten, sagt Jan Ullmann. Denn ob Inhalte, die die KI produziert, richtig oder falsch sind, können sie nur wissen, wenn sie sich im Thema auskennen.