Kopfhörer, Kleidung, Weihnachtsgeschenke – bestellen wir inzwischen alles bequem online von zuhause aus. Warum nicht auch den Feierabend-Joint oder die Party-Pille? Geht alles…
So einfach und bequem war es noch nie, sich Drogen zu besorgen. Klar, man muss sich ein bisschen auskennen und wissen, wie man die entsprechenden Märkte im Darknet findet – also in dem Teil des Internets, das wir nicht einfach mit Google durchsuchen können. Hat man das aber erst einmal geschafft – und selbst das ist nicht allzu schwierig – dann ist der Rest kinderleicht, etwa so wie Staubsaugerbeutel bei Amazon ordern. Geliefert wird von ahnungslosen Hermes- oder DHL-Boten.
"Es genügen ein paar Mausklicks. Und anstatt sich an einer dunklen Straßenecke mit seinem Dealer zu treffen, wird der Straßenhändler durch den Postboten ersetzt."
Was macht diese neue, leicht zugängliche Welt des Drogenhandels mit uns? Konsumieren wir dadurch mehr Drogen? Wer sind die Händler? Wie viel verdienen sie? Diese Fragen will die Politologin Meropi Tzanetakis beantworten.
Anonymität im Darknet erleichtert die Untersuchung
Erstaunlicherweise lässt sich das auch ziemlich gut untersuchen: Denn gerade weil das Darknet Anonymität garantiert, sind Onlinehändler und Drogenkäufer durchaus bereit, bei wissenschaftlichen Umfragen mitzumachen. Meropi Tzanetakis Vortrag hat den Titel "Strukturen des Drogenhandels auf Kryptomärkten". Sie hat ihn am 9. September 2017 in Berlin gehalten, auf dem Kongress "DrugSciene2017: Forschung, Praxis und globaler Wandel in der Drogenwissenschaft des 21. Jahrhunderts".
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