Es gibt keine Sackgassen, sagt Lena. Sie ist 30 Jahre alt und erzählt, welche Strategien sie selbst mit anderen Generationen teilen möchte, um zuversichtlich zu bleiben. Jugendforscher Simon Schnetzer weiß, wieso die Generation Z es schwerer haben könnte als andere Generationen vor ihr.
Klimawandel, Corona Pandemie und der Krieg in der Ukraine: Krisen sind in den letzten Jahren allgegenwärtig. Der unabhängige Jugendforscher und Speaker Simon Schnetzer veröffentlicht seit 2010 die Trendstudien "Jugend in Deutschland”. Er resümiert, dass gerade Menschen, die ab Ende der Neunziger geboren wurden, mit Krisen Probleme haben.
Seine Gründe:
- Als sehr junger Mensch hat man noch nicht die Erfahrung gemacht, dass Krisen überwunden werden können.
- In der Phase der Jugend sind wir anfälliger für äußere Unsicherheiten, weil unser Leben noch nicht in sicheren, eigenständigen Bahnen verläuft.
- Aktuelle Krisen wie der Klimawandel haben existenziellere und langfristigere Auswirkungen, anders als bekämpfbare Krisen in den Jahrzehnten davor.
Voneinander lernen
Beim Einstufen unterschiedlicher Generationen (siehe auch Erklärung unten) geht es darum, nachvollziehen zu können, wie und warum sich eine Gesellschaft verändert. Zur sogenannten Generation Y gehören alle, die zwischen 1980 und 1994 geboren wurden. Generation Z: 1995 bis 2009.
Lena gehört mit ihren 30 Jahren zu der Generation Y. Laut Simon Schnetzer ist diese Generation noch jung aber schon so weit in ihrer Entwicklung, dass sie wissen, wie sie mit Krisen umgehen können. An ihrem eigenen beruflichen Werdegang hat Lena gelernt, dass es Krisen und Veränderungen gibt, die sie auch motivieren können andere Wege zu gehen. Diese Erfahrung könnte eine sein, die man mit jüngeren Menschen teilen kann.
Selin aus der Generation Z ist sich nicht sicher, ob sie Kinder bekommen will in einer Welt, in der der Klimawandel so bedrohlich ist.
"Ich finde es ist eine große Verantwortung, Kinder in so eine Welt zu setzen."
Die jüngeren Brüder von Lena sind, auch wenn sie der Generation Z angehören, noch relativ gelassen und denken, es könnte auch Lösungen für die Klimakatastrophe geben. Trotzdem stimmt es Lena traurig, wenn sie von Menschen hört, dass sie Angst haben, Kinder in so eine Welt zu setzen, wie sie gerade ist.
Generation "Hoffnung für die Zukunft"
Simon Schnetzer geht davon aus, dass die Generation Z nicht nur negativ in die Zukunft schaut, sondern jetzt schon versucht, viel zu bewegen. Das geht zum Beispiel, weil sich der Arbeitsmarkt zugunsten der Arbeitnehmer*innen verändert. Auch könnten sehr junge Menschen sozusagen mit dem Klimawandel aufwachsen und die Folgen davon als zu ihrem Alltag dazugehörend lernen.
"Ich bin total begeistert, wie junge Menschen sich in den politischen Diskurs mit einbringen."
Gleichzeitig, sagt Simon Schnetzer, würde sich die Generation Z besonders auf politischer Ebene einsetzen und versuchen, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.
Generationenmodell
- Die Generation Y bezeichnet alle Menschen, die heute zwischen Ende 20 und Anfang 40 sind. In Deutschland macht diese Generation rund 22 Prozent der Bevölkerung aus.
- Zur Generation Z gehören diejenigen, die heute im Teenager-Alter bis circa Ende 20 sind. In Deutschland gehören circa 10 Prozent der Menschen dieser Generation. Sie zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie keine Welt ohne das Internet kennen („Digital Natives“). Viele Personen der Generation Z befanden sich bei Beginn der Corona-Pandemie noch in der Schule oder der Ausbildung und haben somit einen Teil ihrer Jugend während der Pandemie erlebt.
- Die Abfolge der formulierten Generationen: Babyboomer, Generationen X, Y, Z. Dann wechseln die Buchstaben zum griechischen Alphabet. Nach Z kommt Alpha (Jahrgänge 2010-2024), dann Beta (ab 2025).
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