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Im Krankenhaus schlafen wir häufig schlechter. Dabei ist guter Schlaf wichtig für die Genesung. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, wie Patientinnen und Patienten und auch die Krankenhäuser für besseren Schlaf sorgen können.

In einer großen Untersuchung in einer australischen Klinik haben Patientinnen und Patienten angegeben, im Krankenhaus knapp zwei Stunden weniger zu schlafen als zu Hause. Nur ein Viertel der Befragten gab an, in der Klinik gut zu schlafen.

Die Gründe:

  • Schmerzen
  • Unterbrechungen durch medizinische oder pflegerische Maßnahmen
  • Umgebungslärm, auch durch Zimmernachbarn
Im Krankenhaus muss sich der Schlaf oft dem Rhythmus der Klinik anpassen und allerlei Lärm und andere Faktoren können ihn stören.

Warum ist Schlaf so wichtig, wenn wir krank sind?

Schlaf ist ein ganz entscheidender Faktor für die Regeneration und Erholung. Wenn wir verletzt sind oder eine Operation hinter uns haben, unterstützt der Schlaf das Immunsystem und hilft dem Körper, Infektionen und andere entzündliche Prozesse zu bewältigen, sagt Schlafforscherin Christine Blume von der Uni Basel.

"Der Schlaf hat eine unterstützende Wirkung auf das Immunsystem und hilft dem Körper, sich zu erholen. Schlechter Schlaf kann dazu führen, dass Patientinnen und Patienten mehr Schmerzen empfinden."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Bei älteren Patientinnen und Patienten kann Schlafmangel die Sturzgefahr erhöhen. Außerdem ist guter und genügend Schlaf auch wichtig für die Stimmung. Und die wiederum ist wichtig, damit wir schnell gesund werden können.

Maßnahmen für einen besseren Schlaf im Krankenhaus

Patientinnen und Patienten sollten sich im Krankenhaus am besten eine möglichst gute Schlafumgebung "bauen". Hierbei können eine dünnere oder wärmere Decke, ein anderes Kissen, ein paar Ohrstöpsel oder etwas Vertrautes von zu Hause dabei helfen, besser zu schlafen.

Christine Blume empfiehlt auch, eine Tag- und eine Nachtumgebung herzustellen, die sich voneinander unterscheiden. Es reicht bereits eine Tagesdecke, um das Bett optisch umzugestalten oder andere Kleidung für die verschiedenen Tageszeiten. Dann weiß der Körper besser, wann es Zeit ist, wach zu sein und wann es Zeit ist, zu schlafen.

"Vielleicht gibt’s eine Tagesdecke, sodass man das Bett optisch ein bisschen umgestalten kann. Vielleicht kann man am Tag auch in andere Kleidung wechseln."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

Auch ein Spaziergang an der frischen Luft kann helfen, nachts besser zu schlafen. Denn das Tageslicht fördert den Tiefschlaf.

Nach dem Schlaf der Patienten erkundigen

Die Kliniken können für einen besseren Schlaf sorgen, indem sie sich bei Aufnahmegesprächen und Visiten nach dem Schlaf ihrer Patientinnen und Patienten erkundigen. So bekommen Menschen mit Schlafproblemen mehr Aufmerksamkeit – und eventuell sogar eine Behandlung dagegen.

"Ein großer Schritt in die richtige Richtung wäre sicher, wenn bei Aufnahmegespräch oder auch dann bei den Visiten überhaupt nach dem Schlaf gefragt wird."
Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel

In dieser Folge "Über Schlafen" sprechen Schlafforscherin Christine Blume und Wissenschaftsjournalistin Ilka Knigge über eine spannende Studie, die gezeigt hat, dass Menschen schneller gesund werden, wenn das Krankenhausfenster die richtige Ausrichtung hat. Außerdem geht es im "Mythencheck" um die Frage, ob wir zu Hause nachweislich am besten schlafen.

Wir freuen uns über euer Feedback und Themenvorschläge an ueberschlafen@deutschlandfunknova.de.