Die Japanerinnen haben ein neues Schönheitsmittel entdeckt: Schneckenschleim. Der wirkt antibakteriell und macht weiche Haut. Bei DRadio Wissen probieren wir den Schleim aus - fast wie im Dschungelcamp.
Den Schneckenschleim trägt man sich allerdings nicht einfach so auf die Haut auf. Er wird in Cremes verarbeitet. Die Wissenschaftsjournalistin Katja Nellissen hat so eine mit ins Studio gebracht: eine leichte Creme, von der Konsistenz her ähnlich wie After Sun. Sie zieht schnell ein und macht schöne weiche Haut.
"Die Creme riecht extrem süß, ist extrem parfümiert."
Die kosmetische Wirkung des Schneckenschleims haben chilenische Schneckenzüchter entdeckt. Die Haut an ihren Händen war nämlich immer ganz glatt, nachdem sie die Schnecken hin und her getragen hatten.
"Das ist doch zumindest eine schöne Verkaufsgeschichte. Angeblich sorgt der Schneckenschleim für zarte Haut, ist gut gegen Wundheilung, gut bei Narben, gegen Verbrennung und gegen Falten."
Wissenschaftlich dünnes Eis
Katja Nellissen hat die Creme an sich selbst ausprobiert. Die linke Hand hat sie eingecremt, die rechte Hand hat sie ausgelassen. Ein gravierender Unterschied hat sich nicht gezeigt. Auch in wissenschaftlichen Studien gab es keine relevanten Ergebnisse.
"Mediziner in Athen haben die Creme zur Wundheilung bei Verbrennungen getestet. 43 Patienten haben an der Studie teilgenommen. 27 haben den Schneckenschleim bekommen. Es hat sich kein signifikant, besseres Ergebnis rausgestellt."
Wie der Schleim von der Schnecke in die Creme kommt
Der Schneckenschleim stammt von Schneckenfarmen. Um den Schleim zu "ernten" werden die Schnecken starkem Stress ausgesetzt, dann produzieren ihren Schleim, der dann - irgendwie - geerntet wird. Wie genau, darüber schweigen sich die Hersteller aus. Sie garantieren aber, dass die Schnecken für die Schleimgewinnung nicht ihr Leben lassen müssen.