Wenn es gewittert, schlägt das auf den Magen. Bei schwülem Wetter ist einem schwindelig. Ein Wetterwechsel führt zu Kopfschmerzen. Wieso eigentlich? Der Medizinmeteorologe Andreas Matzarakis erklärt, was hinter unseren wetterbedingten körperlichen Problemen steckt. Nathalie hat mit dem Wetter zu kämpfen und erzählt, wie sie ihr Leben danach ausrichtet.
Jeder Mensch reagiert auf das Wetter, sagt der medizinische Meteorologe Andreas Matzarakis. Das heißt, wenn wir aus dem Fenster schauen und es dunkel ist oder die Sonne scheint, es schneit oder gewittert – das macht für alle Menschen einen Unterschied.
Andreas Matzarakis teilt Menschen in drei Gruppen ein, je nachdem, wie stark sie auf das Wetter reagieren.
- Die Unempfindlichen: Menschen, die körperlich wenig auf Wetterwechsel oder extreme Wetterlagen reagieren.
- Die Wetterfühligen (50 Prozent aller Deutschen geben sich selbst dieses Attribut): Menschen, für die das Wetter eine größere Rolle spielt und die weniger anpassungsfähig sind. Die Wetterfühligen reagieren mal mehr und mal weniger auf Veränderungen des Wetters. Die Arten der physischen Symptome reichen von Kopfschmerzen und Schwindel, Migräne, Herz-Kreislaufproblemen über Schmerzen im Bewegungsapparat.
- Die Empfindlichen: Diese Personen reagieren noch stärker auf das Wetter, beispielsweise mit Schmerzen. 15 bis 20 Prozent der Deutschen leiden stark unter dem Wetter, besonders unter Wetterwechseln. Die Unruhe im Wetter stört das vegetative Nervensystem. Die Beschwerden können bei dieser Gruppe auch länger als die üblichen drei Tage andauern.
Migräne, Müdigkeit, Reizbarkeit
Mit besonders starken wetterbedingten Problemen hat auch Nathalie zu kämpfen. Sie hat nach einer Operation am Bein als Teenager zum ersten Mal Probleme durch das Wetter wahrgenommen. Neben Schmerzen im Bein reagiert Nathalie auch mit Migräne, Müdigkeit und Reizbarkeit.
"Es gibt Tage, wo ich richtig dolle Kopfschmerzen hab und rausschaue und denke: 'Ah alles klar – daher kommt das'."
Nathalie war wegen ihrer Probleme schon bei mehreren Ärzt*innen. Bisher wurde sie dort aber noch nicht ernstgenommen. Lediglich Schmerzmittel zur Symptombekämpfung wurden Nathalie verschrieben. Die Tabletten nimmt sie aber nur, wenn es gar nicht anders geht.
Hilfe bei Problemen durch das Wetter
Nathalies größte Unterstützung ist ihre Familie und ihr Freund. Freund*innen oder Kolleg*innen, die sie nicht kennen, zweifeln oft an ihren Beschwerden. Damit sie klarkommt, verzieht sich Nathalie häufig, um Ruhe zu bekommen. Auch warme Duschen sind hilfreich für Muskelentspannung. Im Herbst und Winter freut sich Nathalie, endlich auch wieder ohne BH unter dem Hoodie rausgehen zu können. Sie erklärt, dass das ihren Rücken entspannt und die Symptome lindert. Zusätzlich achtet sie auf ihren Schlaf und ihre Ernährung.
"Wer weiß, dass er wetterfühlig ist, da kann es helfen, im Vorfeld zu trainieren und sich auf das Wetter vorzubereiten."
Andreas Matzarakis und auch Nathalie sagen, dass es helfen kann, auf sich zu hören – und den Biowetterbericht anzuschauen, um sich vorzubereiten. Im Biowetterbericht steht, welche Symptome bei der aktuellen Wetterlage am häufigsten vorkommen.
Falls die Symptome zu stark sind, ist es wichtig und richtig, einen Arzt aufzusuchen, rät Andreas Matzarakis.
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- Nathalie, leidet unter Wetterumschwüngen
- Andreas Matzarakis, Human- und Biometeorologe