Menschen aus der Veranstaltungsbranche sagen, dass sich Tickets für Events gerade schlechter als sonst verkaufen. Ein Grund dafür ist Corona. Viele befürchten, dass sie ein gekauftes Ticket im Fall einer Erkrankung – oder einfach weil die Ansteckungsgefahr steigt – nicht mehr so leicht loswerden. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt hat sich angeschaut, was es zu beachten gibt, wenn wir Tickets weiterverkaufen möchten.
Während den Hochphasen der Pandemie mussten wir oft die Kontaktdaten angeben beim Ticketkauf – von jeder Person, die mitkommt. Das diente aber nur der Kontaktdatenerfassung im Rahmen der Corona-Nachverfolgung. Die Namen kann man in diesem Fall normalerweise noch spontan ändern, auch noch am Veranstaltungsort. Im Moment spielt das jedoch keine Rolle, weil es derzeit keine Kontaktverfolgung gibt.
"Das ist also was anderes als die richtige Personalisierung, die es vor allem bei teuren Tickets von großen Stars gibt, wie Ed Sheeran oder Rammstein", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt, denn durch die soll verhindert werden, dass die Tickets zu Wucherpreisen auf dem Schwarzmarkt verhökert werden. Diese Personalisierung zu ändern ist ein bisschen schwieriger.
Prinzipiell lässt sich eine Ticket-Personalisierung ändern
Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil bestätigt, dass sich die Personalisierung eines Tickets später noch ändern lassen muss. Aber: Man sollte sich auf jeden Fall so früh wie möglich darum kümmern, rät Krissy Mockenhaupt: "Das Umschreiben auf jemand anderen kann ein paar Tage dauern. Manche Tickethändler legen sogar eine Frist fest, dass das nur bis 14 Tage vor dem Event geht."
Kurzfristige Änderungen sind schwieriger
Problematisch könnte es also werden, wenn wir drei Tage vor einem Konzert einen positiven Corona-Test haben und kurzfristig den Konzertbesuch absagen müssen. "In so nem Fall bist du eventuell aufgeschmissen", sagt die Reporterin.
Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft findet, dass 14 Tage eine unnötig lange Frist ist. Der Verband ist der Meinung, dass auch kurzfristige Umschreibungen möglich sein müssten. Eine einheitliche Regelung gibt es hier aber bisher nicht.
Die Veranstalter nehmen manchmal zusätzlich auch noch eine Gebühr für die Änderung. Und meistens muss der oder die ursprüngliche Käufer*in des Tickets die Umschreibung auf eine andere Person in die Wege leiten. All das sind Hindernisse für diejenigen, die ein Ticket noch spontan loswerden möchten.
"Wenn du ein Ticket mit einem falschen Namen bekommst, der Verkäufer des Tickets aber nix ändert, kannst du da in der Regel nicht viel machen."
Verbraucherschützer*innen warnen außerdem davor, personalisierte Tickets über Tauschbörsen wie Viagogo oder Ebay zu kaufen. Denn dort gehe man das Risiko ein, betrogen zu werden.
Es gibt jedoch auch seriöse Portale, die die Tickets der Verkäufer auf Gültigkeit checken – und wo die zum Originalpreis verkauft werden. Manchmal bieten das sogar die Veranstalter selber an, zum Beispiel das Wacken Open Air. Und auch bei Fansale, einer Tochterfirma des Ticketanbieters Eventim, werden die verkauften Tickets geprüft.
Eine Versicherung bringt selten was
Von einer Ticketversicherung rät Krissy Mockenhaupt eher ab. Denn wenn man einfach nicht hingehen möchte, obwohl die Veranstaltung stattfindet, dann ist das persönliches Pech. "Egal, ob es an den Infektionszahlen liegt, daran, dass es wieder eine Maskenpflicht gibt oder was auch immer. Nur wenn du selbst in Isolation bist, weil du Corona hast, dann zahlen die meisten Versicherungen", so Krissy.
Wenn ein Konzert ausfällt oder verschoben wird, haben ohnehin alle Ticketbesitzer*innen Anspruch auf die Rückerstattung des Eintritts – auch ohne Versicherung.
Alina Menold von der Verbraucherzentrale Niedersachsen sagt deswegen: "Eine Ticketversicherung lohnt sich vor allem dann, wenn das Ticket oder die Veranstaltung in sehr, sehr weiter Zukunft ist. Also vielleicht in zwölf Monaten - da werden ja auch jetzt schon Tickets verkauft. Da können Sie nicht wissen, was bis dahin passiert. Schwangerschaften sind versichert, der Tod ist versichert und auch schwere Krankheiten."