... das ganze Internet? Die neue Suchmaschine Qwant startet in Deutschland. Ein ernsthafter Konkurrent für den Platzhirschen aus Kalifornien ist sie noch nicht. Aber es gibt interessante Ansätze.
Wann es ein Unternehmen geschafft hat? Wenn der Firmenname zum Synonym für eine bestimmte Tätigkeit geworden ist. Das Paradebeispiel: Für die meisten Internetnutzer ist klar: "Suchen im Internet" = "googlen". Aber trotz aller Marktmacht - ab und zu, ist etwas von irgendwelchen unbeugsamen Galliern mit Alternativ-Suchmaschinen zu hören, die tapfer gegen den Werbegiganten ankämpfen wollen.
Seit gestern ist für Deutschland wieder eine Alternative dazugekommen: Qwant. Die Argumente für die neue Suche: Qwant verspricht, nur einen Einmal-Cookie für eine einzelne Sitzung zu verwenden und ihn dann zu vernichten, also keine Surfhistorie, keine IP-Adressen zu speichern. Außerdem stammt Qwant aus Frankreich, und die Server stehen in der EU.
Die Argumente gegen die neue Suche: Wie immer, wenn eine neue Suchmaschine an den Start geht, ist der Suchindex und der Algorithmus noch nicht ganz ausgereift - das Problem hatte auch Microsofts Bing am Anfang, und mittlerweile ist die Microsoft-Suche mit Google annähernd vergleichbar. Qwant dagegen spielt finanziell und von der Kapazität her in einer viel niedrigeren Liga. Gerade einmal 3,5 Millionen Euro hat die Suchmaschinenentwicklung gekostet, derzeit stellen angeblich 8,8 Millionen Besucher täglich 507 Millionen Anfragen, überwiegend in Frankreich. Aber wer weiß - nach eigenen Angaben hat das Unternehmen einen guten Algorithmus für das Durchsuchen von sozialen Netzen und Trends entwickelt. Außerdem wollen die Macher mit dem neuen Firefox OS kooperieren.
Weitere Reaktionen zum Qwant-Start in Deutschland
- Suchen, ohne gefunden zu werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung
- Die Suchmaschine Qwant ist gar nicht so schlecht, lobt die FAZ
- Qwant will sicherer suchen, heißt es beim WDR-Blog