Wer nicht die Möglichkeit hat, den Bio-Abfall über die Biotonnen nachhaltig zu entsorgen, weil zum Beispiel der Vermieter keine hinstellt, kann das auch mit Bokashi-Eimer und Wurmkiste machen. Dazu braucht ihr nicht einmal einen Balkon.
Wenn der Vermieter oder die Vermieterin keine Biotonne bereit stellt, gibt es zwei Alternativen: Wurmkiste oder einem Bokashi-Eimer. Dafür müsst ihr nicht einmal einen Balkon oder Garten haben, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin Schütz.
"Die Würmer fressen Küchenabfälle und produzieren Naturdünger. Sollte aber alles fluchtsicher gebaut sein, damit eine Invasion in der Wohnung ausbleibt."
Für die Wurmkiste werden zwei Kisten aufeinander gestellt, in eine kommt die spezielle Wurmzuchterde, in die die Würmer, die dann die Küchenabfälle fressen. Am Ende liefern sie Naturdünger ab. Die Kiste sollte fluchtsicher gebaut sein, rät Martin, damit die Würmer nicht in der Wohnung herumkriechen.
Richtig gefüllt Wurmkiste stinkt nicht
Für die Wurmkiste besorgt ihr euch spezielle Würmer wie die riesen Rotwürmer oder Dendrobenas. Sie sehen aus, wie normale Regenwürmer, vermehren sich aber nicht so schnell. Der Müll in der Wurmkiste sollte möglichst organisch und nährstoffreich sein, rät Wurmzüchter Marvin Langhoff.
"Der Müll sollte hoch nährstoffreich sein und man es angefeuchten. Denn wenn der Müll zu trocken ist, fressen ihn die Würmer nicht."
Wichtig ist, den Biomüll gut feucht zu halten, damit die Würmer ihn verdauen können. Wenn der Müll in der Kiste schimmelt, sei das nicht schlimm, die Würmer würde das trotzdem fressen. Neben Bioabfällen wie Avocadoschalen, Kaffeesatz oder Tee kann auch ein unbehandelter Karton in der Kiste landen.
Dagegen sollte draußen bleiben:
- Knochen
- Milchprodukte
- Hochglanzpapier
- fettiges und salziges Essen
"Manche Menschen denken, dass Katzenstreu in die Wurmkiste darf. Der gehört da nicht rein."
In einer richtig gefüllten und gepflegten Wurmkiste machen die Würmer aus deem Abfall Wurmhumus und Wurmtee. Beides ist laut Umweltbundesamt ein extrem wertiger Dünger, der mehr Mineralstoffe enthält als als chemischer Pflanzendünger.
Kompostieren mit Bokashi-Eimer
Ein wenig anders funktioniert ein Bokashi-Eimer, der in Japan schon lange genutzt wird. Die Eimer könnt ihr als Set oder schon fertig im Netz bestellen. In dem Eimer arbeiten statt der Würmer Milchsäurebakterien. Sie bringen Schwung in den Verfall des Bioabfalls. In so einen Eimer sollten ihr dann möglichst kleingeschnittenen Abfall entsorgen. Anschließend müsst ihr die Luft aus dem Gefäß hinausdrücken. "Ein bisschen so wie beim Sauerkrautmachen", sagt Martin.
Acht Wochen bis zum Gärtnergold
Neue Abfälle werden von oben aufgeschichtet und sollten möglichst luftdicht in dem Gefäß lagern. Mit der Zeit verliert die Masse Wasser, das unten am Gefäß abgeseiht werden kann und schon sehr verdünnt als Dünger brauchbar ist.
Wenn nichts mehr von oben dazu gekommen ist, müsst ihr zwei Wochen warten, bis alles vergoren ist. Weil es noch zu sauer ist, muss es dann nochmal gut sechs Wochen unter normale Erde. "Dann solltet ihr echtes Gärtnergold haben!", sagt Martin.