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Die Gründung der Post im Jahr 1505 markierte einen Wendepunkt in der Kommunikation. Mit festen Routen und strikten Regeln revolutionierte Franz von Taxis den Nachrichtentransport – eine Entwicklung, die eng mit Buchdruck, Handel und politischem Wandel verknüpft war.

Es ist die Zeit der großen Umbrüche: Die Erfindung des Buchdrucks in Europa, der vermehrte Einsatz von Kanonen auf den Schlachtfeldern und das Aufkommen des Transportwesens für Menschen und Waren signalisieren das Ende des Mittelalters und den Beginn einer neuen Ära: der Moderne.

Mit diesen Entwicklungen breiten sich Renaissance, Humanismus und die Reformation über den europäischen Kontinent aus. Am Beginn des 16. Jahrhunderts regieren sowohl im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation als auch im Königreich Kastilien und Leon die Habsburger.

Franz von Taxis und die erste organisierte Post

Philipp I. von Habsburg (1478–1506), genannt der Schöne, der seit 1504 durch Heirat König von Kastilien und Leon ist, schließt 1505 einen Vertrag mit Franz von Taxis über den Transport seiner Post – vor allem zwischen Kastilien, im heutigen Zentralspanien, und dem Habsburgerreich.

Philipp I. von Habsburg (1478–1506), genannt der Schöne, war von 1482 bis 1506 Herzog von Burgund und der erste Habsburger als König von Kastilien unter dem Namen Philipp I.
© IMAGO / H. Tschanz-Hofmann
Philipp der Schöne (1482-1506 Herzog von Burgund, 1504-1506 König von Kastilien und Leon)

Das Unternehmen von Franz von Taxis richtet feste Routen und Reisezeiten ein und legt so den Grundstein für ein Unternehmen, das nach 1530 stark expandieren sollte. In den ersten beiden Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts hatte sich das Postaufkommen unter anderem wegen des Buchdrucks stark erhöht, sodass eine Ausweitung des Angebots notwendig wurde.

Buchdruck erhöht Postaufkommen

Seit 1530 ist vertraglich geregelt, welche Postsendungen innerhalb welcher Zeit und auf welchen Routen transportiert werden müssen. Es gibt seitdem "normale" Briefe und Eil- oder Sonderpost, die häufiger und schneller von einem Ort zum anderen gebracht werden muss. Zehn Jahre später wird es Kaufleuten per Erlass sogar verboten, ihre Post auf eigenen Wegen zu transportieren. Sie müssen nun ihre Geschäftspost immer und ausschließlich durch das Transportunternehmen des Franz von Taxis befördern lassen.

Ihr hört außerdem in Eine Stunde History:

  • Historiker Wolfgang Behringer beschäftigt sich mit den Gründerjahren der deutschen Post am Beginn des 16. Jahrhunderts.
  • Historikerin Martha Schad beschreibt Leben und Wirken der Familie von Taxis, der erst später der Namenszusatz "Thurn" vorangestellt wurde.
  • Christian Franke, Experte für Kommunikationssysteme an der Uni Siegen, forscht im Bereich der Wirtschafts-, Politik- und Technikgeschichte und erläutert die Zukunft des Postwesens und der Art der menschlichen Kommunikation.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt den Beginn des 16. Jahrhunderts, der durch viele Neuerungen und Veränderungen gekennzeichnet war.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporter Armin Himmelrath "erklärt", wie die Post bei den Neandertalern funktioniert hat.

Hinweis: Unser Titelbild zeigt die Illustration eines Postreiters, der zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) die Freude über den Westfälischen Frieden (24.10.1648) in die Welt trompetet.

Shownotes
Kommunikationsgeschichte
1505: Die Gründung der Post im Heiligen Römischen Reich
vom 28. März 2025
Moderatorin: 
Steffi Orbach
Gesprächspartnerin: 
Martha Schad, Autorin
Gesprächspartner: 
Wolfgang Behringer, Historiker
Gesprächspartner: 
Christian Franke, Experte für Kommunikationssysteme
Gesprächspartner: 
Dr. Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk Nova-Geschichtsexperte
Gesprächspartner: 
Armin Himmelrath, Deutschlandfunk Nova-Reporter
  • Wolfgang Behringer
  • Martha Schad
  • Christian Franke