Wie werden wir morgens am besten wach? Mit dieser Frage hat sich unser Kollege Sebastian Sonntag eine Woche lang beschäftigt und in unser Morningshow Hielscher oder Haase jeden Morgen einen anderen Wachmacher getrunken.
Angefangen hat für Sebastian am Montag alles mit Kaffee. Den trinkt er normalerweise jeden Morgen. Aber er hat das dieses Mal ganz bewusst gemacht und darauf geachtet, wie er sich fühlt und wie wach er ist. Weiter ging es am Dienstag mit Club Mate, also einer matehaltigen Zuckerbrause. Die gilt als Zaubermittel für alle, die müde sind, aber trotzdem noch in den Club wollen. Am Mittwoch hat Sebastian dann Matcha ausprobiert - also Teepulver aus Grünem Tee - in Form einer Matcha Latte, in Wasser aufgelöst mit aufgeschäumter Milch mit ein bisschen Agavendicksaft zum Süßen. Am Donnerstag war dann Guarana-Pulver aufgelöst in Kakao dran. Und zum krönenden Abschluss am Freitag hat es Sebastian einfach mal mit heißem Wasser versucht.
Es geht ums Koffein
Grundsätzlich geht es bei allen Wachmachern – bis auf das Glas Wasser – um Koffein – ein Alkaloid aus der Gruppe der Stimulanzien. Klar ist aber auch: Nicht jeder Wachmacher enthält die gleiche Menge an Koffein. Club Mate mit 20 Milligramm pro 100 Milliliter am wenigsten, bei Kaffee sind es 80 Milligramm und bei Guarana- und Matcha-Pulver kommt es auf die Dosierung an. Viele empfehlen einen halben Teelöffel für eine normal große Tasse und kommen so auf 160 Milligramm Koffein bei einem 100-Milliliter-Guarana-Getränk. Bei Matcha sind es dann rund 120 Milligramm Koffein. Grundsätzlich haben die Matcha- und Guarana-Varianten den Vorteil, dass ihr euch selbst an die Menge rantasten könnt, die euch wach macht.
Allerdings wirkt Koffein auch nicht in allen Substanzen gleich. Mit Abstand am schnellsten geht es mit Kaffee. Deswegen bleibt ein Espresso auch der ultimative Koffein-Kick, der schon nach 20 Minuten wirkt. Nach anderthalb bis zwei Stunden ist der Spaß allerdings schon wieder vorbei. Dass das so schnell geht, liegt daran, dass gerösteter Kaffee direkt Koffein freisetzt, wenn er mit Magensäure in Kontakt kommt. Das ist bei Matcha zum Beispiel anders. Dort ist das Koffein so gebunden, dass es erst im Darm freigesetzt wird. Deshalb wirkt es später, aber die Wirkung hält länger an. Und dann kommt es natürlich darauf an, wo ihr das Zeug rein rührt – das Trägermedium. So kann eine Mischung mit Schokolade oder Quark schlechter oder später wirken. Außerdem gibt es bei Koffein auch noch einen Gewöhnungseffekt. Deshalb ist es ganz gut, ein paar Wochen im Jahr auf Kaffee zu verzichten.
"Einfach schauen, welches koffeinhaltige Getränke am besten passt und mit was ihr am besten zurechtkommt."
Sebastians Favorit war übrigens die Matcha Latte. Weil sie den angenehmsten Effekt auf ihn hatte und die Wirkung ziemlich lang angehalten hat. Bei Kaffee hat er immer das Gefühl, dass er nach spätestens einer Stunde den nächsten trinken muss. Das hatte er bei Matcha gar nicht. Grundsätzlich gilt aber auch: Der beste Wachmacher ist ausreichend Schlaf, sagt der Mediziner Johannes Wimmer. Auch eine Dusche mit wechselwarmen Temperaturen hilft. Und dann hat er noch einen Tipp parat, um morgens schneller in die Gänge zu kommen. Nach einem leichten Frühstück einfach mal die erste Bus- oder Straßenbahnstation zu Fuß gehen oder das Auto ein bisschen weiter weg parken. Auch Sebastian setzt beim Mittagstief auf Bewegung. Fünf Minuten im Treppenhaus bringen seinen Kreislauf besser in Schwung als jeder Espresso, sagt er.