Ein Start-up aus Japan bietet Geruchsanalysen anhand eines getragenen T-Shirts an. Kann man machen. Aber wichtiger ist es zu wissen, warum wir manchmal unangenehm riechen. Eine Rolle spielt der Säureschutzmantel unserer Haut, sagt Reporterin Anke van de Weyer.
Die Geruchsanalyse des japanischen Unternehmens funktioniert per T-Shirt mit Aufklebern aus Aktivkohle. Die sind zum Beispiel im Bereich der Achseln oder im Nacken angebracht und speichern quasi den Körpergeruch. Das T-Shirt muss 24 Stunden getragen werden, dann wird es an die Firma geschickt und dort ausgewertet.
Das Ergebnis listet auf, wie stark die verschiedenen Körperbereiche riechen oder eben auch stinken. Zur Analyse gehört auch, wie weit der Geruch reicht. Das heißt, ob eine Person direkt neben uns den Geruch wahrnimmt oder auch noch, wenn sie zwei Meter entfernt von uns ist. Auch der Körpergeruch selbst wird beschrieben: Riecht die Person eher süßlich oder sauer? Für andere eher angenehm oder eben nicht?
Achselhöhlen und Co: Bakterien sorgen für Körpergeruch
Erst einmal ist es wichtig zu wissen, dass wir alle mal unangenehm riechen. Ist ganz normal. Der Körpergeruch bildet sich durch Bakterien auf unserer Haut. Die verfügt über eine natürliche Barriere; den Säureschutzmantel. Dieser Schutz wehrt unter anderem Viren oder auch Bakterien ab. Kommt diese natürliche Barriere ins Ungleichgewicht, vermehren sich eher die Bakterien, die für unangenehmen Geruch sorgen, sagt die Dermatologin Yael Adler. Bakterien sind mit verantwortlich für unser individuelles Geruchsprofil.
"Der Schweiß, den wir absondern, und auch Hautprodukte, werden von Bakterien zersetzt. Erst dann entsteht unser persönlicher Duft-Fingerabdruck, also unser Geruchsprofil, was uns einzigartig riechen lässt."
Dieses Geruchsprofil ist unter anderem beeinflusst von Faktoren wie Alter, Kleidung, Körperpflege oder auch Ernährung. Beim Thema Essen findet Yael Adler ein Phänomen besonders interessant: Bei Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Frauen, die an Männer-Achselschweiß riechen, besonders gerne die Knoblauch-Essenden riechen (das gilt allein für den Achsel-, nicht für den Mundgeruch). Auch die Frage Vegetarier oder Fleischesser ist entscheidend.
"Es gibt interessante Untersuchungen, dass Frauen, wenn man die an Männer-Achselschweiß riechen lässt, besonders auf Vegetarier und nicht so sehr auf die Fleischfresser abfahren."
Unabhängig vom Ernährungsstil hilft es auf jeden Fall, beim Waschen die Achseln und auch die Pofalte mit einer sauren Waschsubstanz zu waschen. Es ist wichtig, auf einen pH-Wert von fünf zu achten, so Anke van de Weyer. Der Hinweis findet sich auf den Waschprodukten. "Auf keinen Fall Seife nehmen", rät Anke. Der alkalische pH-Wert der Seife greift den Säureschutzmantel eher an.
"Beim Waschen ist pH-Wert fünf das Stichwort. Auf keinen Fall Seife nehmen."
Es können aber auch die Klamotten sein, die unangenehm riechen. "Vor allem Synthetik-Kleidung ist dafür sehr anfällig", sagt Anke. Bei Sportklamotten kann zum Beispiel ein Essig-Bad helfen. Dafür einfach Essigessenz mit Wasser mischen und die Klamotten einweichen.
Und statt T-Shirts bei Start-ups einzuschicken, könnt ihr ebenso gut euch vertraute Menschen fragen, ob ihr meistens angenehm oder eben nicht so angenehm riecht. Denn es geht nicht allein um pure Biochemie.