Fällt der Strom aus, wird es mit dem Essenkochen kompliziert. Der Kühlschrank ist ausgefallen und Herd und Mikrowelle funktionieren nicht. Wenn es dann auch noch kein Wasser gibt, wird es besonders schwierig. Für solche Krisenfälle konzipiert ein Bundesamt jetzt ein Notfallkochbuch. Dafür werden noch Rezepte gesucht.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sammelt Rezepte für ein Notfallkochbuch. Bis Ende Mai kann jeder Rezepte einreichen. Die Speisen sollten sich auch ohne Strom und Leitungswasser zubereiten lassen. Es geht um die Frage, wie man in Krisenzeiten eine nahrhafte Mahlzeit zubereiten könnte, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Caro Bredendiek.
Einen Gaskocher zu Hause zu haben, ist auf jeden Fall nützlich für so eine Situation. Und natürlich, dass man ein bisschen was zu Essen im Haus hat.
Damit wir in Krisenfällen überhaupt etwas zubereiten können, brauchen wir Nahrung Zuhause, die keine Kühlung benötigt. Das Ausgangszenario ist laut Bundesamt ein längerer Stromausfall. Die Lebensmittelgeschäfte sind geschlossen, Herd und Kühlschrank funktionieren nicht und aus dem Hahn kommt kein Wasser mehr. Die Lebensmittel, mit denen gekocht wird, müssen also gut lagerbar sein.
Vorräte für zehn Tage
Die offizielle Empfehlung der Behörden ist, dass man einen Vorrat für zehn Tage zu Hause haben sollte. Pro Person wären das zum Beispiel zwei bis drei Liter H-Milch, Wasser, Obst- und Gemüsekonserven, Nüsse oder Fertig-Kartoffelpüree.
Bei dem genannten Szenario nützt eine Dose Raviolis auch nur dann etwas, wenn ein Gas- oder Spirituskocher betriebsbereit herumsteht, anderenfalls müssen die Nudeltaschen eben kalt gegessen werden.
Drei Gänge aus dem Vorrat
Ein gewisser Vorrat kann keinem schaden, findet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Caro Bredendiek. Martin Haselbauer von der Berufsfeuerwehr Bonn weiß sogar, dass sich mit den richtigen Vorräten selbst im Notfall ein Drei-Gänge-Menü zaubern lässt. Er war bei der Vorstellung des Projekts dabei, wo es Brot, Couscous mit Trockenfrüchten und Pfannkuchen aus Ei-Ersatzpulver gab.
"Wir möchten einen Impuls geben, sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Wie bereite ich mich bei einem flächendeckenden Stromausfall sinnvoll vor."
Tagelang ohne Strom
Vom praktischen Nutzen des Kochbuchs ist unsere Reporterin nicht ganz überzeugt. Andererseits kommen auch längere Stromausfälle immer wieder vor, teils auch tagelang. Das Amt verweist beispielhaft auf den großen Stromausfall im Berliner Ortsteil Köpenick im Jahr 2019. Bei Bauarbeiten waren zwei Kabel durchtrennt worden. 30.000 Haushalte waren für zwei Tage ohne Strom.
Ein zweites Beispiel: Im Münsterland in NRW ist 2005 so viel Schnee gefallen, dass mehrere Strommasten umgeknickt sind. Rund 250.000 Menschen waren teilweise tagelang ohne Strom. Der Feuerwehrmann Martin Haselbauer sieht in dem Kochbuchprojekt auch eher eine Anregung, sich mit dem Szenario eines Stromausfalls zu beschäftigen.
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