O.K., der Geruch ist ein bisschen speziell, trotzdem wird Knoblauch immer beliebter. Wer zu Hause mediterran oder asiatisch kochen will, kommt um die Knolle nicht herum. Und viele setzen sie auch als Wundermittel gegen allerlei Beschwerden ein. Deutsche Bauern haben reagiert und bauen wieder mehr Knoblauch an.
Das Zentrum der Knolle liegt in Kalifornien. In Norden des Bundesstaates, in Gilroy, steht eine Knoblauchfabrik. Der Großteil der 50.000 Einwohner arbeitet dort oder baut die Lauchpflanze an. Und jedes Jahr kommen hier mehr als 100.000 Menschen zusammen, um die Knolle zu feiern – immer am letzten Juliwochenende. Sie essen Knoblauch-Karamellpopkorn, kochen oder braten ihn und sie schlecken Knoblaucheis. Weil sie stolz auf die Knolle sind – und weil viele ihrer Jobs an der Lauchpflanze hängen.
Aber auch jenseits von Kalifornien wird die Knolle immer beliebter. In Deutschland wurde Knoblauch lange Zeit ausschließlich importiert. Weil die Nachfrage steigt und viele Verbraucher auf Frischware setzen, erobert die Pflanze auch deutsche Äcker. Die neu erwachte Liebe der Deutschen zum Knoblauch hat vor allem mit dem Boom der mediterranen und asiatischen Küche zu tun. Aber auch auf Wochen- oder Mittelaltermärkten wird Knoblauch immer mehr nachgefragt.
"Es gibt keine einzige Pflanze auf der Welt, die wir essen, die so stark riecht nach dem Verzehr."
Schon immer war Knoblauch keine Pflanze wie jede andere. Sie soll Vampire und böse Geister vertreiben und auch die Gladiatoren im alten Rom, setzten bei ihrer Ernährung auf Knoblauch – eine Art natürliches Doping. Auch heute wird ein medizinischer Nutzen der Knolle immer wieder beschworen. Was feststeht: Knoblauch enthält Sulfide. Und schwefelhaltige Substanzen haben generell eine antibiotische Wirkung. Auch deshalb wurde Knoblauch früher Penezilin der Armen oder Antibiotika aus Russland genannt, erklärt der Ökotrophologe Uwe Knopp, der seine Diplomarbeit über Knoblauch geschrieben habt. Dennoch weiß niemand genau, wie die Knolle im Körper wirkt. Seriös kann also niemand versprechen, dass uns Knoblauch vor der nächsten Erkältung schützt.
Minzbonbons helfen nicht
Eine Frage bleibt allerdings, egal wie gesund Knoblauch sein mag – wie bekommen wir den Geruch wieder los – und das vorm Date, vorm Vorstellungsgespräch. Aus wissenschaftlicher Sicht helfen weder Minzbonbons noch Mundspülungen, weil wir den Geruch von Knoblauch nicht nur über den Mund, sondern auch über die Haut abgeben. Milch kann angeblich den schwefelhaltigen Stoff, der für das spezielle Aroma sorgt, auflösen - wissenschaftlich belegt ist das aber auch nicht.