Wenn Haustiere sterben, ist die Trauer groß. Nicht wenigen fällt die Trennung schwer. Einige Tierbesitzer gehen sogar so weit, ihre Tiere klonen zu lassen. Für viel Geld bekommen sie dann ein genetisch nahezu identisches Tier.
Gerade erst postete Barbara Streisand auf Instagram ein Foto ihrer beiden Hunde Scarlett und Violett und gratulierte den beiden zum Geburtstag. Die beiden Hündinnen sind Klone. Sie stammen aus dem genetischen Material ihrer 2017 verstorbenen Hundedame Samantha. Barbara Streisand ist das prominenteste Beispiel von Tierbesitzern, die ihre Tiere nach dem Tod haben klonen lassen.
Wirklich neu ist das Klonen von Tieren aber nicht. Das erste Klontier war das Schaf Dolly im Jahr 1996 – und im Jahr 2004 klonte die amerikanische Biotechnikfirma "Genetic Savings & Clone" einen 2003 verstorbenen Kater. Dieser war mit 17 Jahren gestorben und seine Besitzer haben sich das Ebenbild ihres Tieres 50.000 Dollar kosten lassen.
1400 geklonte Hunde
Inzwischen gibt es mehr Klontiere auf der Welt als man vielleicht denkt, sagt Biologe Mario Ludwig. Die genaue Zahl zu schätzen, ist schwer. Aber allein eine koreanische Firma hat nach eigenen Angaben bisher über 1400 Hunde geklont, sagt er.
Auch in Deutschland soll es zwei Tiere geben, die geklont sind – beides Hunde. Verboten ist es nicht, aber nach wie vor teuer, rechnet Mario Ludwig vor. Für einen Hund zahlt man rund 50.000 Euro; für eine Katz rund 32.000 Euro.
"Im Augenblick liegen die Preise fürs Klonen bei 50.000 Euro für einen Hund. Für eine Katze muss man 32.000 Euro berappen."
Wer selbst mit dem Gedanken spielt, sein verstorbenes Tier klonen zu lassen, muss ein paar Dinge beachten. Wichtig: Man sollte nach dem Tod nicht zu lange warten. Klonfirmen empfehlen, Körperzellen noch am lebenden Tier oder unmittelbar nach dem Tod zu entnehmen. Dann sei die Funktionsfähigkeit am höchsten.
Nach dem Tod des Tieres: Schnell handeln!
Ist das Tier schon gestorben, empfehlen die Klonfirmen, die Leichen mit nassen Tüchern einzuwickeln und sie in den Kühlschrank zu legen. Nicht in den Gefrierschrank, das zerstört die Zellen, so Mario Ludwig.
"Hunde können eine Woche lang im Kühlschrank aufbewahrt werden, Katzen nur drei Tage."
Der Prozess, der dann folgt, sieht so aus: Dem Haustier wird eine Körperzelle entnommen, woraus der Kern, der das Erbmaterial - die DNA - enthält, isoliert wird. Dieser Kern wird dann in eine entkernte Hunde- bzw. Katzeneizelle übertragen, so dass fast nur noch die Erbsubstanz des Spendertieres vorhanden ist und sich eine Kopie entwickeln kann. Die derart manipulierte Eizelle wird durch chemische oder elektrische Methoden zur Weiterentwicklung stimuliert und in die Gebärmutter eines Leihmuttertieres eingepflanzt, die dann den Klon austrägt.
99 Prozent Genetische Übereinstimmung
Tatsächlich stimmen die Gene des neuen, geklonten Tieres dann zu weit mehr als 99 Prozent mit dem Vorgängertier überein. Trotzdem kann es beim Aussehen zu geringfügigen Veränderungen kommen. Ähnlich wie bei eineiigen Zwillinge, die auch nicht komplett identisch sind. Inwieweit sie sich dann auch charakterlich gleichen, ist eine andere Frage. Mario Ludwig betont, dass bei Haustieren nur einige Charaktereigenschaften erblich sind, andere hingegen anerzogen werden.