Überschwemmungen, extreme Hitze und Stürme - der Klimawandel beeinflusst längst unser Leben, und Städteplaner reagieren auch bereits darauf.
Während Delegierte aus der ganzen Welt gerade in Bonn darüber diskutieren, wie wir das Ziel erreichen könnten, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad begrenzen können, haben die ersten Folgen des Klimawandels uns schon längst erreicht. Im Durchschnitt ist es heute ein grad Celsius wärmer als noch vor 130 Jahren. Die heißen Tage im Sommer haben zugenommen, und der Winter ist jetzt wärmer und feuchter.
Ein Beispiel sind die heftigen Regenfälle im Sommer, die Städte wie Berlin und Köln innerhalb kürzester Zeit unter Wasser gesetzt haben. Der Niederschlag war einfach zu viel für die Kanalisation. Straßen entwickelten sich zu Flüssen, Keller und U-Bahn-Schächte liefen voll.
Die "Schwammstadt" soll das Wasser aufsaugen
Das Problem: Berlin zum Beispiel hat längst in unterirdische Sammelbecken investiert, aber Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen und mindestens verdoppelt werden müssten.
Eine Idee, um mit den Wassermassen, die bei Starkregen vom Himmel kommen, fertig zu werden, könnten begrünte Dächer sein, die das Wasser erst mal wie Schwämme aufsaugen, anstatt es möglichst schnell in die Kanalisation zu leiten. Forscher aus Potsdam haben ein Modell entwickelt, das sie "Schwammstadt" nennen.
"Erde und Pflanzen auf den Dächern, die halten das Wasser zumindest eine Zeit lang zurück und kommen besser mit so einem Starkregen klar."
Aber nicht nur bei uns richten Stadt- und Verkehrsplaner ihre Arbeit nach dem Klimawandel aus. Los Angeles lässt beispielsweise einzelne Straßen weiß anstreichen. Die weiße Farbe soll dafür sorgen, dass sich der Asphalt nicht so stark aufheizt wie bisher. Allerdings ist das Ganze jetzt erst mal nur ein Test. Wenn es sich durchsetzt, könnte das auch bei uns eine Rolle spielen. Im Sommer 2015 war es teilweise dermaßen heiß, dass der Asphalt auf Autobahnen Blasen geworfen hat. Die Folgen waren gesperrte Strecken und hohe Reparaturkosten – da wäre die weiße Farbe eine billigere Alternative.
Die weißen Straßen von L.A.
Oft ist es aber gar nicht so einfach, die Folgen des Klimawandels in der Stadtplanung mitzudenken. Denn: Wie wir unsere Straßen bauen, wie Grünflächen aussehen - das alles ist ziemlich genau in irgendwelchen Verordnungen und Gesetzen vorgeschrieben. Die lassen sich natürlich nicht von heute auf morgen ändern.
Kay Ruge vom Deutschen Landkreistag sagt, dass sich da im Moment schon einiges tut: "Über 80 Prozent der deutschen Kommunen verfügen mittlerweile über kommunale Klimaschutzkonzepte in den Bereichen Energieeinsparung, in den Bereichen Energieeffizienz, Kraft-Wärmekopplung, in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Bauleitplanung – überall berücksichtigen wir die Auswirkungen des Klimawandels."