Die Scientists for Future haben sich als Reaktion auf die Schülerbewegung Fridays for Future gegründet, um sie mit wissenschaftlichen Argumenten zu unterstützen. Der Theologe Andreas Kubik-Boltres erklärt, wie vernünftig die Forderungen von Fridays for Future sind. Der Chemiker Marco Beeken geht der Umweltgefahr duch Stickoxide auf den Grund.
Schüler müssen lernen und Lehrer bringen ihnen bei, was sie noch nicht wissen. Normalerweise. Denn manchmal ist es genau umgekehrt, und es sind die Erwachsenen, die von den Kindern lernen. Gerade wenn es um Klimaschutz geht, ist das häufig der Fall. Bei uns im Hörsaal senden wir zwei Vorträge von Wissenschaftlern, die die Fridays-for-Future-Bewegung unterstützen.
"Die beiden zentralen Forderungen der Fridays-for-Future-Bewegung an die Politik sind die Berücksichtigung wissenschaftlicher Fakten und die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Eigentlich Selbstverständlichkeiten."
Der Theologe Andreas Kubik-Boltres verteidigt die Klimaschutzbewegung gegen den Vorwurf, es handele sich um eine "Klimareligion". Wörter wie "Klimakult" oder "Klimareligion" suggerieren, die Proteste für mehr Klimaschutz seien irrational.
An Nüchternheit und Plausibilität nicht zu überbieten
Aber mit diesen religiösen Begriffen werden vernünftige und begründete Forderungen der Klimabewegung als Glaubensfragen dargestellt und damit dem wissenschaftlichen und politischen Diskurs entzogen. Dabei seien sie an Nüchternheit und Plausibilität kaum zu überbieten.
"Wird die Klimareligion als Ersatzreligion bezeichnet, ist das in unserem Diskurs im Grunde immer abwertend gemeint. Man möchte damit die Umweltbewegung in einer bestimmten Weise entlarven."
Der Chemiker Marco Beeken erklärt, was Stickoxide sind und wie sie für die Umwelt gefährlich werden. Ein zentraler Punkt seines Vortrags ist der Dieselskandal und die Methoden, mit denen VW seine Motoren manipuliert hat, um deren hohen Stickoxidausschuss zu verdecken.
Die Vorträge
Andreas Kubik-Boltres ist Theologe und Professor an der Universität Osnabrück. Sein Vortrag hat den Titel „Gibt es eine ‚Klimareligion‘?“. Er hat ihn am 16. Dezember 2020 online gehalten.
Marco Beeken ist Chemiker und Professor an der Universität Osnabrück. Sein Vortrag hat den Titel „Stickoxide in der Umwelt – Von der Ad-Blue-Einspritzung bis zur Wunderkerze“. Er hat ihn am 13. Januar 2021 online gehalten.
Beide Vorträge wurden im Rahmen der Reihe „Klimawandel und Klimaschutz“ der Scientists for Future Osnabrück gehalten.