Im Sommer schwitzen wir in unseren Dachgeschosswohnungen. Im Winter ist es kalt und Heizen teuer. Klima und Energiepreise verändern sich, genau wie die Anforderungen an eine Wohnung.

Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss darauf haben, wie warm es in einer Wohnung im Sommer ist. Klar ist: Eine Dachgeschosswohnung heizt sich schneller auf als ein Appartement im Keller. Und: Gut gedämmte Dächer und Wände schützen vor Hitze und Kälte.

Kühlung im Sommer bei Wohnungssuche wichtiger

Große Fensterfronten sorgen für viel Licht, in Richtung Süden lassen sie aber wesentlich mehr Hitze in die Wohnung, als Fenster, die in Richtung Norden ausgerichtet sind. An heißen Sommertagen ist es außerdem von Vorteil, wenn es nachts die Möglichkeit gibt, die Wohnung gut durchzulüften, sagt Hunter Kuhlwein vom Institut für Immobilienökonomie.

"Gerade im Neubau wird jetzt viel auf eine Ost-West-Ausrichtung geachtet. In Deutschland haben wir diese Windrichtung typischerweise und können dadurch eine gute Nachtauskühlung erzielen."
Hunter Kuhlwein, Institut für Immobilienökonomie

Wer eine kühle Wohnung sucht, sollte aber nicht nur auf das Gebäude an sich schauen, auch die Umgebung spielt eine Rolle. Hier gilt: Je mehr versiegelte, also, zubetonierte oder gepflasterte Fläche rundherum, desto heißer wird es. Parks, Grünstreifen und Bäume sorgen dagegen nicht nur für Schatten, sondern auch für kühlere Luft.

Heizkosten senken: Gute Dämmung und Fenster

Doch nicht nur die Kühlung im Sommer, auch das Heizen im Winter ist für Mieterinnen und Mieter bei der Wohnungssuche wichtiger geworden. Eine gute Dämmung und neue Fenster können die Heizkosten im Winter senken. Für immer mehr Mietinteressenten ist das bei der Suche nach einer Wohnung ein entscheidender Faktor. Genauso wie die Frage, wie eine Wohnung geheizt wird, sagt Immobilienmaklerin Jeanette Kuhnert.

"Vorher, als die Energiekosten noch nicht so unglaublich hoch waren, da war es dem Nutzer im Prinzip egal."
Jeanette Kuhnert, Immobilienmaklerin

Wieviel Geld mehr für Öl oder Gas ausgegeben wird, das hat Mieterinnen und Mieter früher nicht so interessiert, meint Jeanette Kuhnert. Inzwischen spielen die gestiegenen Energiekosten und die extremeren Temperaturen auf dem Mietmarkt eine größere Rolle.

Hunter Kuhlwein glaubt, dass den Menschen gute Dämmung und Energieeffizienz immer wichtiger werden und dafür auch bereit seien, mehr bei der Miete auszugeben.

Shownotes
Temperatur und Kosten
Wie Klimakrise und Energiepreise die Wohnungssuche verändern
vom 11. Juli 2023
Autor: 
Sebastian Moritz, Deutschlandfunk-Nova-Reporter