• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Deutschland haben jeweils 100 Millionen Dollar für einen "Loss and Damage Fund" zugesichert. Der Fonds soll ärmeren Ländern bei klimabedingten Schäden helfen. COP28 in Dubai ist so direkt mit einem Resultat gestartet.

Am Eröffnungstag der 28. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht: Die Vereinigten Arabischen Emirate – als Gastgeber der Konferenz – haben die Umsetzung eines Klimakatastrophenfonds verkündet. "Das ging wohl auf die Initiative von Deutschland zurück", berichtet Ilka Knigge, die für Deutschlandfunk Nova bei der Konferenz in Dubai mit dabei ist.

Ilka Knigge, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
"Die Vereinigten Arabischen Emirate und Deutschland haben das offenbar schon länger vorbereitet. Sie wollten wohl den Überraschungsmoment nutzen, um darüber direkt auf der Eröffnungssitzung abstimmen zu lassen."

Über einen solchen Klimakatastrophenfonds wurde schon lange diskutiert. Aber nun wurde er nicht nur beschlossen, sondern sowohl die Vereinigten Arabischen Emirate als auch Deutschland haben direkt jeweils 100 Millionen Dollar zugesagt, die in den Fonds eingezahlt werden sollen. Bundesumweltmnisterin Svenja Schulze hat per Videocall verkündet, dass dies eine "bahnbrechende Solidaritäts-Entscheidung" sei.

"Viele haben deswegen diesen ersten COP-Tag als historisch bezeichnet."
Ilka Knigge, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Seit rund 30 Jahren fordern Länder des globalen Südens einen Fonds, in den reiche Staaten einzahlen – vor allem, weil sie auch für die meisten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Das Geld soll dann an ärmere Staaten nach klimabedingten Katastrophen und Schäden gezahlt werden, um ihnen dabei zu helfen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.

Viele hatten lange Verhandlungen erwartet

Bei der 27. Weltklimakonferenz 2022 in Ägypten hatte man sich bereits geeinigt, dass es so einen Fonds geben soll. "Aber viele hatten erwartet, dass es dann dieses Jahr lange Verhandlungen geben würde, wie der denn aussehen könnte", sagt Ilka Knigge.

Eckdaten des Fonds:

  • 2024 soll bei der Weltbank der Klimakatastrophenfonds eingerichtet werden.
  • Er soll zunächst eine Laufzeit von vier Jahren haben.
  • Die "most vulnerable Countries" sollen Geld aus diesem Topf erhalten, um Schäden und Verluste auszugleichen, die durch den Klimawandel entstehen.
  • Einzahlen sollen vor allem die Staaten, die den Klimawandel hauptsächlich verursachen.
  • Bisher gibt es noch keinen genauen Fahrplan, wer bis wann und wie viel in den Fonds einzahlen muss.
  • Die Vereinigten Arabischen Emirate, Deutschland, Großbritannien, die USA und Japan haben freiwillige Zusagen für Zahlungen gemacht
"Der Loss and Damage Fund trägt nicht dazu bei, dass wir auf den 1,5-Grad-Pfad kommen."
Ilka Knigge, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Unsere Reporterin Ilka Knigge sagt, nach diesem Auftakt sei sie gespannt darauf, wie es auf der Konferenz weitergeht, denn eins stehe fest, der Lost-and-Damage-Fund sei zwar eine große Hilfe, aber er trage nichts dazu bei, dass die Klimaziele erreicht werden.

Shownotes
Weltklimakonferenz
Ein Fonds für klimabedingte Schäden
vom 01. Dezember 2023
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Ilka Knigge, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin