Wir sollten auf Braunkohle verzichten und weniger Auto fahren, um CO2 zu sparen. Das wissen wir. Genauso viel bringt es aber auch, genauer drauf zu achten, was wir essen.

Es gibt Studien, die besagen, dass unser globales Ernährungssystem ungefähr für 30 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich ist. Dabei wird dann auch wirklich alles miteingerechnet: CO2, das bei der Produktion, beim Düngen und Pflügen anfällt, wenn Gewächshäuser beheizt werden müssen, wenn Tiere gefüttert werden, der Lebensmitteltransport, der Verkauf und unser Konsum.

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Manuel Klarmann leitet das Schweizer Umweltunternehmen "Eaternity" und beschäftigt sich seit acht Jahren mit der Frage, wie wir beim Essen CO2 einsparen könnten: "Es ist interessant, dass wir gerade beim Essen so viel auf einmal erreichen können, ohne dass wir ein Elektroauto kaufen müssen oder unser Haus dämmen müssen. Das heißt, es ist definitiv die effizienteste Maßnahme, um irgendwas zu erreichen."

"Ungefähr 70 Prozent aller Treibhausgase durch die Ernährung entstehen durch tierische Produkte."
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova

Tiere - genau wie Menschen - produzieren ihr Leben lang Kohlendioxid, wenn sie atmen. Am meisten Kohlendioxid produzieren Rinder: Sie sind vor allem deshalb auch ein Klimakiller, weil sie Methan ausstoßen – sowohl beim Rülpsen, als auch beim Furzen.

"Das bedeutet, drei Tage im Jahr kann ich Rindfleisch essen oder ein ganzes Jahr lang Gemüse und ich hab dieselbe CO2-Bilanz."
Manuel Klarmann leitet in der Schweiz das Umwelt-Unternehmen "Eaternity"

Gemüse ist deutlich CO2-freundlicher, das wissen wir inzwischen. Das Problem liegt allerdings im Detail. Regionales Gemüse ist gut, weil wir dann weniger CO2 beim Transport verbrauchen. Dennoch gibt es auch hier Einschränkungen. Denn je länger ein Gemüse bei uns in Kühlhäusern gelagert wird, desto weniger rechnet sich die Regionalität."

Darauf können wir achten:

  • dass die Sachen nicht mit dem Flugzeug importiert wurden - gerade Obst, wie Erdbeeren, die nur kurz haltbar sind, werden oft eingeflogen
  • saisonal einkaufen - jetzt gerade zum Beispiel Kürbis, Chicoree oder Grünkohl
  • im Winter dann tatsächlich eher das Obst aus südlicheren Ländern kaufen. Das ist dann oft besser, als wenn wir die Sachen hier im Winter in beheizten Gewächshäusern anbauen.
  • Bei Obst und Gemüse ist Bio etwas besser fürs Klima - da können wir vor allem sicher sein, dass Pflanzen nicht in beheizten Gewächshäusern angebaut wurden, denn das ist bei Bio verboten.
"Wenn ich einen Apfel aus Neuseeland oder aus Deutschland kaufe, dann kann ich da relativ einfach rechnen, dass der Schiffstransport genauso viel CO2 aufträgt, wie vier Monate Lagerung."
Manuel Klarmann leitet in der Schweiz das Umwelt-Unternehmen "Eaternity"

Mehr zum Klimaschutz:

Shownotes
Klimafreundliches Essen
Saisonal, bedingt regional und wenig Fleisch
vom 10. November 2017
Gesprächspartnerin: 
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova
Moderatorin: 
Sonja Meschkat