Extremwetter ist ein Problem für Kommunen in Deutschland. Auch wenn das Bewusstsein da ist, könnte die Vernetzung besser sein, findet die Journalistin Constanze Bayer. Sie hat mit einem Rechercheteam den aktuellen Stand erfasst.
Das Wissen um Klimafolgen und Wetterextreme ist da: 96 Prozent der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte rechnen bis 2050 mit mehr Extremwetterereignissen, hohen Schäden und steigenden Kosten. Die Klimaanpassungen stellen viele vor große Probleme, sagt Constanze Bayer.
Sorge vor Dürre und Starkregen
Constanze Bayer arbeitet für den Bayerischen Rundfunk hat im Team mit Kolleg*innen vom NDR, WDR und von Correctiv deutsche Städte und Landkreise befragt.
"Die meisten Kommunen sind sich bewusst, dass sie eine Art von Extremwetter treffen wird. Und dass es sie mehr Geld kosten wird, wissen sie auch."
Grundsätzlich ist die Betroffenheit von Extremwetter regional unterschiedlich, aber die befragten Gemeinden fürchten vor allem Dürre und Starkregen. In Brandenburg bereiten sich Kommunen und Landkreise insbesondere auf Wassermangel vor.
Anpassungskonzepte der Kommunen
Es gebe auch einen Unterschied zwischen ländlich geprägten und städtisch geprägten Kommunen und Landkreisen. Für Städte sind Hitze und Starregen problematisch, weil diese Extremwetterphänomene in städtischen Umgebungen größeren Schaden anrichten, erklärt Constanze Bayer.
Die kreisfreie Stadt Würzburg hat beispielsweise erst einmal ermittelt, wie sie von der Klimakrise betroffen sein wird. Die Stadt wird zunehmend mit Trockenheit und steigenden Temperaturen betroffen sein. Anpassung bedeutet in dem Fall, Gesundheitsschutz für ältere und erkrankte Stadtbewohner*innen. Aber auch ein Alarmplan für Hochwasser und Starkregenereignisse gehört dazu. Gleichzeitig geht es darum, diese Erkenntnisse in die kommunale Bauplanung zu überführen.
"Die Städte bereiten sich eher auf Hitzewellen und Starkregen vor, weil sie dort einfach größere Schäden treffen werden."
Die Klimaanpassungen stellt die Kommunen vor ein großes finanzielles Problem, sagt Constanze Bayer. Die Kommunen und Kreise haben in der Befragung angegeben, dass sie nicht ausreichend Mittel für die Anpassungen zur Verfügung haben. Allerdings könnten die Städte bei Maßnahmen wie im Straßenbau immer gleich Klimaanpassungen mit einplanen wie das Pflanzen von Bäumen in Kombination mit der Erneuerung von Versorgungsleitungen.
"Die Kreise können viel voneinander lernen, also gemeinsam Konzepte entwickeln, gerade wenn es jetzt Richtung Hochwasserschutz geht."
Die Kosten für Klimafolgeschäden sind aber in der Regel einfach zusätzliche Ausgaben. Die Kommunen müssten das aus dem normalen Etat mitbezahlen und aus Förderprogrammen, die meistens vom Bund kommen, erklärt Constanze Bayer.
Ihre Recherche biete erstmals einen Überblick über die die Herausforderungen, vor denen Städte und Gemeinde stehen beim Thema Klimaanpassungen. Sie hofft, dass ihre Arbeit es den Gemeinden erleichtern wird, über die eigenen Grenzen hinaus mit anderen zu kooperieren.