Am Donnerstag startet der Marsianer in den Kinos. Und wir haben uns gefragt: Wie realistisch ist der Film mit Matt Damon? Und wie sieht es da oben eigentlich aus? Einer der das weiß, ist Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Matt Damon ist der Marsianer. Morgen startet der neue Film von Ridley Scott in den Kinos. In dem Film landet Matt Damon mit seinen Kollegen auf dem Mars. Als ein Sturm aufkommt, lassen seine Kollegen Matt Damon alleine auf dem Mars zurück. Bei der Verfilmung hat Scott viel Wert auf wissenschaftliche Exaktheit gelegt. Darum haben die Produktionsstudios des Films auch Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt angefragt, eine Art Vorfilm für den Marsianer zu drehen. Darin zu sehen: Satellitenbilder des Weges, den der erste Mars-Bewohner im Kinofilm zurücklegt:
Stürme auf dem Mars
Zu Beginn des Films droht ein starker Sandsturm die Rakete des Expeditionsteams umzuwerfen. So starke Stürme gibt es auf dem Mars aber nicht, sagt Ralf Jaumann. Da hat sich Regisseur Ridley Scott eine dramaturgische Freiheit erlaubt. "Die Atmosphäre auf dem Mars ist viel dünner als auf der Erde. Die Rakete würde mit Sicherheit nicht umgeblasen. Aber andererseits kann so viel Staub in der Atmosphäre sein, dass gar nichts mehr geht."
Kartoffeln auf dem Mars
Um zu überleben, vermischt Matt Damon seinen Kot mit Marssand, darin baut er dann Kartoffeln an. Für uns klingt das viel unrealistischer als die Sache mit dem Sturm. Für Ralf Jaumann klingt das aber "absolut perfekt". Der Mars besteht, wie die Erde, aus Vulkangestein. Dieses Gestein hat viele Nährstoffe. "Wenn man da noch ein bisschen Stickstoff beimischt, das tut er mit seinen Exkrementen, dann kann man dort alles wachsen lassen", erklärt Ralf Jaumann. Allerdings sind Kartoffeln einfacher als Getreide.
"Sie nehmen eine Kartoffel mit, stecken die in den Boden. Wenn man da die Grundbedingungen schafft, wächst die überall - auch auf dem Mars."
Leben auf der Erde, kein Leben auf dem Mars
Um wieder Kontakt zur Erde herzustellen, bastelt Matt Damon mit der Sonde Pathfinder herum. Das kann gut funktionieren, sagt Ralf Jaumann. Sonden leben von Solarzellen, so lange die Licht bekommen, funktionieren sie. Erde und Mars sind sich von den Grundbedingungen her ziemlich ähnlich. Mit einem Unterschied: Auf der Erde ist das Leben explodiert, auf dem Mars nicht.
"Die große Schwierigkeit ist nicht auf dem Mars zu leben, sondern dorthin zu kommen."