Katrin ist 29, als ihr Freund und sie beschließen, nicht mehr hormonell zu verhüten, um ein Kind zu bekommen. Sie wird schwanger, doch sie verliert das Kind. Danach klappt es nicht mehr auf natürlichem Weg. Katrin und ihr Freund setzen auf künstliche Befruchtung. Drei Jahre lang. Als auch das fehlschlägt, geben Katrin und ihr Freund den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind dennoch nicht auf.
Katrin und ihr Freund sind schon ein paar Jahre zusammen, als sie die hormonelle Verhütung absetzt. Da ist sie 29, und den beiden ist klar: Wir wünschen uns ein Kind. Es dauert ein bisschen, aber Katrin wird tatsächlich schwanger. Doch kurz nachdem sie den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält, erleidet sie eine Fehlgeburt. Danach denkt sie sich: Es wird schon wieder klappen. Tut es aber nicht. Nach einem Jahr gehen Katrin und ihr Freund in eine Kinderwunschklinik. Sie wollen es mit künstlicher Befruchtung versuchen.
"Dann haben wir in der Praxis gesessen und sie sagte: 'Ach, das ist ja ganz nett, sie haben ja keine großen Schwierigkeiten'. Es gab ja jetzt nichts, was medizinisch dagegen sprach, ein Kind zu bekommen. 'So ein, zwei Versuche, dann sollten sie ein Kind haben'."
Aus ein, zwei Versuchen werden unzählige. Entweder klappt die künstliche Befruchtung nicht, oder Katrin hat eine Fehlgeburt. Nach acht Monaten lassen sich Katrin und ihr Freund an eine Spezialklinik verweisen. Dort erfahren sie, dass sie einen zu ähnlichen HLA-Faktor haben, was wiederum heißt, dass sie zu ähnliche Gewebemerkmale besitzen.
Das kann zum Problem werden, weil sich bei einer Schwangerschaft die Eizelle nur in der Gebärmutter einnistet, wenn sie als fremd erkannt wird. Der Körper der Frau muss eigentlich Antikörper gegen die Zellen des Mannes bilden. Und in der Schwangerschaft bewirken diese Antikörper, dass im Körper bestimmte Prozesse eingeleitet werden, damit sich die Eizelle sich in der Gebärmutter einnisten kann. Doch genau das passiert bei Katrin nicht.
Für Katrin gibt es jetzt noch eine winzige Hoffnung: Eine Immunisierung. Doch auch die künstlichen Befruchtungsversuche danach scheitern.
"Am Anfang denkt man so: Oh Gott, Hormonbehandlung! Irgendwann macht man mehr, als man vorher bereit war. Man verschiebt die Grenze immer weiter ein Stück."
Nach drei Jahren Kinderwunschbehandlung geben Katrin und ihr Freund auf. Eine Ei- oder Samenzellspende kommt für beide nicht in Frage. Die letzte Chance für Katrins Kinderwunsch ist eine Adoption.
Wie ihre Geschichte ausgeht, hört ihr hier, im Podcast.
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