Am Anfang einer neuen Liebe kann man die Finger kaum voneinander lassen. Mit der Zeit lässt die Lust aber oft nach. Das hat auch hormonelle Gründe. Sex- und Paartherapeutin Julia Henchen berät betroffene Paare und gibt Tipps gegen Lustlosigkeit.
Zu Julia Henchen kommen viele Paare in die Praxis, weil sie ihr Sexualleben wieder aktivieren wollen. Bei 99 Prozent der heterosexuellen Paare, sind es die Frauen, die ihre Lust verloren haben, erzählt die Paartherapeutin.
"Es ist total normal, dass man gerade in langen Beziehungen Phasen hat, wo man wenig oder keinen Sex hat. Mit der Zeit verändern sich Beziehungen und auch die Bedürfnisse."
Das ist ein strukturelles Problem, glaubt sie. Es fehle schlicht an Aufklärung zu weiblicher Sexualität und Lust. Deshalb richtet sie sich in ihrem Buch "Kopf aus, Lust an" speziell an Frauen.
Bei Männern sei das Thema stärker tabuisiert. Wenn sie weniger Lust auf Sex haben, sprächen sie weniger darüber als Frauen das tun.
"Ich hatte eher keinen Bock. Das kam auch überraschend für mich selbst. Da hat die Beziehung krass drunter gelitten."
In Eine Stunde Liebe gibt Julia Henchen Tipps, wie wir der eigenen Lust nachspüren können. Einer davon: Sex muss nicht unbedingt Penetration bedeuten – mit diesem Glaubenssatz kommen nämlich viele Paare zu ihr.
Sex ist nicht allein Penetration
Sie rät dazu, sich mit dem eigenen Körper, der eigenen Lust und auch der Beziehung auseinanderzusetzen. Ihr Motto: "Ohne Veränderung keine Veränderung."
"Wie kommt die Lust wieder? Sich mit dem Körper beschäftigen. Zärtlichkeit, die nicht auf Sex hinaus laufen muss. Damit man nicht den Druck hat, irgendetwas machen zu müssen."
Darüber hinaus erzählt Caro im Liebestagebuch von einer Auseinandersetzung mit ihrem Ex-Freund. Nach zehn Jahren Beziehung und einem Jahr Trennung will sie jetzt den Kontakt abbrechen.